Tesla hat im dritten Quartal weniger Autos ausgeliefert als erwartet. Insgesamt gingen 435 059 Fahrzeuge an die Kunden, wie das Unternehmen mitteilte. Das war weniger als im Vorquartal. Analysten hatten zuvor mit rund 20 000 mehr verkauften Autos gerechnet.
Tesla hat die Zahl der Auslieferungen im dritten Quartal verfehlt. Der Elektroauto-Pionier begründete das mit Produktionsunterbrechungen für den Austausch von Maschinen in Fabriken. Analyst Colin Rusch vom Analysehaus Oppenheimer ist der Ansicht, dass nun die Sorgen über überhöhte Lagerbestände in den Vertriebskanälen gemildert werden, da im dritten Quartal die Auslieferungen die Produktion überstiegen. Die Anleger dürften jetzt auf die Kommentare von Tesla zu den Bruttomargen im vierten Quartal achten. Die Aussagen sollten einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wohin sich auf die Aktien bis zum Jahresende entwickeln würden.
Fakt ist: Tesla will dieses Jahr 1,8 Millionen Fahrzeuge bauen, weswegen Musk den Verkauf mit Rabatten ankurbelte. Das Ziel bekräftigte der Tesla-CEO erneut im Zuge der Vorlage der Auslieferungszahlen.
Grund genug für die kanadische Bank RBC, ihre Kaufempfehlung für die Aktie zu erneuern. Analyst Tom Narayan sieht für Tesla Potenzial bis 305 Dollar.
Weitaus weniger euphorisch für Tesla ist die US-Bank JPMorgan. Analyst Ryan Brinkman kappte in einer am Dienstag vorliegenden Studie seine Ergebnisschätzungen nach den enttäuschenden Auslieferungen im dritten Quartal. Er sieht Rückschlagsrisiken für die Aktien, da der Konsens für das operative Ergebnis weiteren Korrekturbedarf habe. Sein Kursziel für die Aktie lautet 135 Dollar.
Kurzfristig hängt das Tesla-Papier nach wie vor an der Entwicklung der Auslieferungszahlen sowie der Marge. 435.059 Auslieferungen im dritten Quartal waren weit unter den Erwartungen.
Langfristig hat Tesla durch die KI neue Möglichkeiten. Mit dem neuen Supercomputer Dojo kann Tesla in Sachen autonomes Fahren viel rascher Modelle erstellen, diese feintunen, nachbessern und die Ergebnisse schneller wieder auf die Autos aufspielen. Gelingt Tesla der Durchbruch in Sachen Full Self Driving (FSD), würde man über Nacht jedes Auto in ein Robo-Taxi verwandeln können. Das wiederum würde neues Potenzial für die Aktie freisetzen.
Nimmt das Papier die 50-Tage-Linie bei 251,22 Dollar, ist der Weg bis 265/270 Dollar frei. Nach unten sichert ein starker Support bei 235,35 Dollar ab.