Ein unerwartet starker US-Arbeitsmarktbericht hat am Freitag die New Yorker Börsen nicht nachhaltig belastet. Nach schwächerem Auftakt legten die Indizes zuletzt deutlich zu.
So ging es für den Leitindex Dow Jones Industrial zum Börsenschluss um 0,87 Prozent auf 33 407,58 Punkte nach oben, womit er seit Jahresbeginn auch wieder knapp im Plus steht. Der technologielastige Nasdaq 100 kletterte im späten Handel wieder über die runde Marke von 15 000 Punkten und schloss etwas darunter bei 14 973,24 Punkten mit einem Plus von 1,70 Prozent. Der marktbreite S&P 500 legte um 1,18 Prozent auf 4308,50 Punkte zu.
In den Vereinigten Staaten wurden im September außerhalb der Landwirtschaft rund doppelt so viele Stellen geschaffen wie erwartet. Ökonomen sehen jetzt eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine weitere Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank Fed. Etwas entspannt hat sich jedoch die Lohnentwicklung. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten zum Vormonat um 0,2 Prozent zu und damit etwas weniger stark als von Analysten erwartet.
Darauf schienen sich die Aktien-Anleger im Verlauf denn auch zu konzentrieren, denn bei nachlassendem Lohndruck geht das Risiko einer weiter anziehenden Inflation zurück. Die Rendite auf zehnjährige US-Anleihen entfernte sich zuletzt mit 4,78 Prozent auch wieder von ihrem anfangs erreichten höchsten Stand seit 2007 mit 4,89 Prozent.
Im Sektor der Konsumgüter für den täglichen Bedarf hielt der Druck allerdings an. Aussagen von Walmart zu den Konsumgewohnheiten der Verbraucher geben Anlegern zu denken. So sieht der US-Einzelhändler bereits Auswirkungen auf die Nachfrage nach Nahrungsmitteln durch den Trend zur Einnahme von Appetit-zügelnden Medikamenten.
Die Walmart-Papiere fielen vor dem Wochenende auf den tiefsten Stand seit Anfang Juni und verloren als einer der schwächsten Werte im Dow zuletzt noch 2,6 Prozent. Noch etwas größer war das Minus für die Titel des Süßigkeitenherstellers Mondelez mit 3,3 Prozent. Costco gaben um 2,5 Prozent nach.
Die Papiere des Schieferöl-Spezialisten Pioneer Natural Resources profitieren mit einem Plus von rund elf Prozent von Übernahmefantasien. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" will sich Exxonmobil das Unternehmen in einem knapp 60 Milliarden Dollar schweren Geschäft einverleiben. Die Papiere des Ölmultis standen mit minus 1,2 Prozent weiter unter Druck.
Neue Preissenkungen bei Tesla befeuerten die Sorgen um die Nachfrage beim E-Autobauer. Nur wenige Tage nach den enttäuschenden Auslieferungszahlen für das vergangene Quartal kündigte der E-Autobauer niedrigere Preise für besonders beliebte Modelle an. Zuletzt notierten die Tesla-Anteile knapp im Minus.
Der erfolgreiche Vorverkauf für den Konzertfilm der US-Popsängerin Taylor Swift bescherte den Aktien von AMC Entertainment einen Kurszuwachs von mehr als elf Prozent. Die größte Kinokette der Welt hatte eine Summe von mehr als 100 Millionen US-Dollar gemeldet, die im Vorverkauf zum Konzertfilm über Swifts laufende Welttournee zusammengekommen sei.
(Mit Material von dpa-AFX).