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Die vor US-Börsenstart veröffentlichten US-Verbraucherpreise sind nicht so stark gefallen wie erhofft. Das sorgt am Anleihenmarkt für Käufe und am Aktienmarkt für Verkäufe. Die US-Indizes liegen nach gut einer Handelsstunde allesamt über ein Prozent im Minus. Doch es gibt auch einige positive Ausnahmen.
Nach dem jüngsten Rekordrausch am US-Aktienmarkt reagieren die Anleger an der Wall Street auf enttäuschend ausgefallene Verbraucherpreisdaten mit Gewinnmitnahmen. Die Daten befeuern Sorgen am Markt, dass die erhoffte geldpolitische Kehrtwende der US-Notenbank noch länger auf sich warten lassen könnte. Diese Furcht drückte vor allem auf die Kurse der als sehr zinsempfindlich geltenden Techwerte – und verpasst der hier seit Wochen anhaltenden Kursrally einen Dämpfer
Der von Tech-Aktien dominierte Nasdaq 100, der noch am Vortag erstmals über die Marke von 18.000 Punkten geklettert war, zollt nun seinem Lauf Tribut und verliert im frühen Handel 1,7 Prozent auf 17.578 Punkte. Bereits am Vortag konnte die Rekordmarke bis zum Handelsschluss nicht verteidigt werden.
Auch der Dow Jones Industrial und der S&P 500 sind von ihren Höchstständen wieder etwas zurückgefallen. Der US-Leitindex verliert nach gut einer Stunde 1,4 Prozent auf 38.266 Zähler. Der marktbreite S&P 500 sinkt wieder unter die 5.000-Punkte-Marke mit minus 1,5 Prozent auf nun 4.948 Zähler.
Die Verbraucherpreise in den USA sind im Januar um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, nach 3,4 Prozent im Dezember. Experten hatten lediglich einen Zuwachs von 2,9 Prozent erwartet. "Diese Daten könnten die US-Notenbank Fed dazu veranlassen, die erwarteten Zinssenkungen über Mai und Juni hinaus zu verschieben", warnte Skyler Weinand, Chefanleger beim Investitionsberater Regan Capital via Reuters. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinswende im fünften Monat des Jahres wird an den Terminmärkten nun nur noch auf rund 40 Prozent geschätzt. Vor der Veröffentlichung war es mehr als 50 Prozent.
Am Aktienmarkt bleibt der Bilanzreigen prägendes Thema. Coca-Cola gewinnen neben UnitedHealth und Visa an der Spitze der tagesbesten Werte im Dow Jones 0,6 Prozent. Quartalszahlen und Ausblick kamen gut an.
Auf wenig Begeisterung traf hingegen der Quartalsbericht des Pharma-Herstellers Biogen, auch der Ausblick enttäuschte. Die Aktien verlieren im S&P 500 fast sieben Prozent.
Bei der Luftfahrtgesellschaft Jetblue sorgt der Einstieg von Carl Icahn für Fantasie, der Kurs schnellt um 14 Prozent hoch. Der aktivistische Investors hatte Jetblue als unterbewertet bezeichnet. Die Airline stand zuletzt wegen der von einem Gericht blockierten Übernahme des US-Billigfliegers Spirit im Fokus.
Das Reiseportal Tripadvisor bereitet sich auf eine eventuelle Übernahme vor. Nachdem der Verwaltungsrat des größten Aktionärs Liberty Tripadvisor zuletzt entsprechende Gespräche genehmigt hatte, wird nun ein Sonderkomitee für die Begutachtung etwaiger Offerten gebildet. Diese Nachrichten reichen für einen Kurssprung von zwölf Prozent.
Die jüngst von Rekord zu Rekord geeilten KI-Aktien stehen teilweise unter Druck. Nvidia und Super Micro Computer halten sich nach gut einer Handelsstunde knapp im Plus. Für ARM Holdings geht es nach dem Kursfeuerwerk der vergangenen drei Handelstage um 13 Prozent abwärts.
Die Papiere von Waste Management legen mehr als fünf Prozent zu. Der größte amerikanische Abfallentsorger hat Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal vorgelegt. Die Ergebnisse konnten dabei die Markterwartungen übertreffen. Die Chancen stehen gut, dass sich damit die Rekordfahrt bei der Aktie, die sich auch im Portfolio von Bill Gates befindet, noch fortsetzt.
(Mit Material von dpa-AFX)
