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09.03.2023 Markus Bußler

Vorsicht Fed: „Das ist definitiv die falsche Entscheidung“

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Die US-Notenbank scheint ihren Zinsanhebungskurs fortzusetzen. Mittlerweile geht eine Mehrheit von rund 80 Prozent der Befragten davon aus, dass ein Zinsschritt von 0,5 Prozent ansteht. Doch Jeremy Siegel, emeritierter Finanzprofessor an der Wharton School der Universität Pennsylvania, hält das für gefährlich.

„Ich halte das definitiv für die falsche Entscheidung“, sagte er in der Sendung "Squawk Box" von CNBC. Siegel bezeichnete auch den Fokus der Fed auf die Löhne der Arbeitnehmer als "fehlgeleitet", da die Löhne seit Beginn der Covid-Pandemie weniger als die Inflation gestiegen seien. Im vierten Quartal 2022 verlangsamte sich die Steigerungsrate des Beschäftigungskostenindexes, einer Messgröße für das Lohnwachstum, gegenüber dem Vorquartal, und der Gesamtindex lag leicht unter den Erwartungen der von Dow Jones befragten Ökonomen.

Die Zentralbank hat den angespannten Arbeitsmarkt als einen wichtigen Grund für weitere Zinserhöhungen genannt. Die Arbeitsmarktdaten für Januar widersprachen den Erwartungen der Ökonomen: Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 517.000 gegenüber den im Vorfeld erwarteten 187.000.

Siegel sagte, dass die hinter der Inflation zurückgebliebenen Löhne ein Beweis dafür sind, dass der Arbeitsmarkt nicht unbedingt so stark ist, wie es den Anschein hat, merkte aber dennoch an, dass in dem Maße, in dem die Löhne überhaupt gestiegen sind, dies Arbeitnehmer, die auf der Strecke geblieben sind, ermutigen sollte, auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren und die Erwerbsquote zu erhöhen. „Die Arbeitnehmer sind weit hinter dem zurück, was sie normalerweise in den letzten drei Jahren erreicht haben“, sagte er.

Siegel sagte, die Zentralbank solle sich nicht mehr nur auf bestimmte Teile des Verbraucherpreisindexes konzentrieren, die er als "Minikern" bezeichnete. Der Verbraucherpreisindex lag im Januar um 0,5 % höher als im Vormonat und um 6,4 % auf Jahresbasis, was über den Konsensschätzungen der von Dow Jones befragten Wirtschaftswissenschaftler lag. Anstatt sich auf den "schrecklich rückwärtsgewandten" Index zu konzentrieren, sagte er, die Fed könne die fallenden Rohstoff- und Frachtpreise als Beispiele für Disinflation betrachten.

Die US-Notenbank hat in den vergangenen Monaten stets das in Sachen Zinsanhebungen getan, was der Markt im Vorfeld erwartet hat. Sollte es am Freitag keinen überraschenden Einbruch bei den Arbeitsmarktdaten geben, dann dürfte eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte anstehen.

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