Das könnte der nächste Dämpfer für Dow Jones, Nasdaq 100, S&P 500 und Co sein: Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hat gerade in einer Rede vor US-Politikern weitere Zins-Erhöhungen bis Ende des Jahres in Aussicht gestellt und gesagt, die Inflation auf zwei Prozent zu senken, werde lange dauern.
Anleger, die darauf spekuliert haben, dass die Notenbank nach der jüngsten Pause und angesichts rückläufiger Inflation sowie Anzeichen für eine schwächelnde Wirtschaft bereits jetzt weich werden würde, dürften also eher enttäuscht reagierten. Zumal Anleger zuletzt bereits sehr bullish positioniert waren und die Bewertungen von Aktien recht ambitionierte Niveaus erreicht hatten.
Der jüngste Ausbruch nach oben bei US-Aktien habe bei vielen Anlegern zu Kopfkratzen geführt, weil sich die Frage nach der fundamentalen Begründung für den Anstieg stelle, schreibt die Bank of America. „Wir sehen eher Anzeichen für eine entstehende Vermögensblase und nicht für eine 'rationale' Rally.“
Bereits vor der Powell-Rede waren die US-Futures im Minus. Dann wurde Powells Manuskript für seine Rede vor dem US-Repräsentantenhaus öffentlich. Der Notenbank-Chef sprach demnach davon, dass steigende Zinsen notwendig seien, um das Wirtschaftswachstum in den USA unter den langfristigen Trend zu drücken und den Preisdruck einzudämmen, wobei über weitere Zinserhöhungen datenabhängig entschieden werde. Powell sagte, er und seine Kollegen blieben „fest entschlossen, die Inflation wieder auf unser Ziel von zwei Prozent zu senken“. Powell sagte, dass dafür „wahrscheinlich eine Phase unterdurchschnittlichen Wachstums“ notwendig sein werde – und eine etwas höhere Arbeitslosigkeit.
Derzeit wird erwartet, dass die US-Zinsen bis Jahresende auf 5,6 Prozent steigen könnten.
Zu Handelsbeginn in den USA sieht es so aus, als könnte sich die Abkühlung zunächst fortsetzen. Bislang handelt es sich aber um eine normale Korrektur nach den teils hohen Kursgewinnen vor allem im Tech-Bereich.