Wie DER AKTIONÄR bereits mehrfach berichtete, ruht der Handel an der Wall Street heute aus einem besonderen und traurigen Anlass. Zu Ehren des verstorbenen ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter wurde der 9. Januar 2025 in den USA vom scheidenden US-Präsidenten Joe Biden zum Nationalen Trauertag erklärt.
Jimmy Carter wurde am 1. Oktober 1924 in Plains, Georgia, geboren und starb am 29. Dezember im Alter von 100 Jahren. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen als Sohn eines Erdnussfarmers übernahm er später die elterliche Farm, während er gleichzeitig als Demokrat in der Politik Fuß fasste. Von 1977 bis 1981 war er der 39. Präsident der USA.
Während seiner Amtszeit kämpfte die US-Wirtschaft mit einer hohen Inflation. Carters wichtigste Maßnahme war die Ernennung von Paul Volcker als Fed-Chef, der durch strenge Geldpolitik die Inflation bekämpfte, was die Basis für zukünftiges Wachstum legte.
Für Börsianer war die Rendite während der Amtszeit von Jimmy Carter eher enttäuschend: Laut Bloomberg verlor der Dow Jones im Zeitraum vom 20. Januar 1977 bis einschließlich 20. Januar 1981 insgesamt 0,87 Prozent. Der S&P 500 hingegen konnte im selben Zeitraum um 27,9 Prozent zulegen.
Dass Carter heute als einer der besten ehemaligen US-Präsidenten verehrt wird, liegt jedoch vor allem an seinem sozialen Engagement, das er auch nach seiner Amtszeit intensiv vorantrieb. Unter anderem erhielt er 2002 für seine jahrzehntelangen Bemühungen um den Frieden, die Demokratie und die Menschenrechte den Friedensnobelpreis.
Es ist keine Seltenheit, dass der Handel an der NYSE an nationalen Trauertagen pausiert, die dem Gedenken an verstorbene Präsidenten gewidmet sind. Laut dem Wall Street Journal reicht diese Tradition bis ins Jahr 1885 zurück, als die Wall Street zu Ehren des 18. Präsidenten, Ulysses S. Grant, am Tag seiner Beisetzung, dem 8. August 1885, geschlossen blieb.
So wirkt sich die Handelsunterbrechung auf die Kurse aus
Zwar findet heute in den USA kein Handel statt, an den deutschen Börsenplätzen können Anleger aber natürlich trotzdem Aktien von Apple, Nvidia und anderen US-Unternehmen kaufen. Der Feiertag in den USA hat jedoch Einfluss auf die Handelsbedingungen. Es ist damit zu rechnen, dass die Spreads heute vergleichsweise hoch ausfallen.
Da an den großen Heimatbörsen kein Handel stattfindet, neigen andere Handelsplätze dazu, die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs deutlich zu vergrößern. Anleger sollten daher – wenn Sie den Drang verspüren, heute unbedingt US-Aktien handeln zu müssen, unbedingt mit Limit-Orders arbeiten. Andernfalls könnten die Spreads, insbesondere bei inliquiden Werten, unverhältnismäßig hoch ausfallen.