Die EZB hat den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent belassen. Das teilte die Notenbank am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung mit. Der DAX reagiert kaum und verteidigt sein Plus aus dem frühen Handel. Wichtig ist vor allem, dass die 14.000-Punkte-Marke vor dem Oster-Wochenende weiter hält.
Bekräftigt hat die EZB aber die Absicht, dass sich die ultralockere Geldpolitik dem Ende entgegen neigt. Zinserhöhungen sollen in Zukunft graduell erfolgen, hieß es von der EZB weiter. Zudem könnte das Anleihekaufprogramm APP nach aktuellen Daten im dritten Quartal 2020 auslaufen. Im Mai sollen die Käufe gegenüber dem April bereits um zehn Milliarden auf 30 Milliarden Euro reduziert werden. Erst nach dem Ende der Nettokäufe soll es zu Zinserhöhungen kommen. Entscheidend bleibe, dass die Inflation dem mittelfristigen Ziel entsprechen werde.
Die Aussagen von Notenbank-Chefin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz sorgten ebenfalls für wenig Aufhellung. Sie betonte zwar, dass die Abwärtsrisiken für das Wachstum zugenommen und die Aufwärtsrisiken für die Inflation zugenommen haben. Es sei jedoch auch unklar, wie hartnäckig die hohe Kerninflation sei und dass die Wirtschaft stark von der weiteren Kriegsentwicklung abhängig sei. Die Anpassung der Geldpolitik bleibe deshalb datenabhängig.
Der DAX reagiert insgesamt wenig auf die EZB-Sitzung. Anleger sollten vor dem verlängerten Osterwochenende ohnehin weiter die Ruhe bewahren. Auch in der kommenden Woche wird entscheidend bleiben, dass die wichtige 14.000er-Marke trotz Krieg, Inflation und Zinsangst verteidigt werden kann.