Neue Turbulenzen am Devisenmarkt: Die Türkische Lira hat am Freitag zu US-Dollar und Euro neue Rekord-Tiefstände erreicht. Die Talfahrt verstärkt sich, nachdem Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan den Vizechef der Notenbank, Oğuzhan Özbaş, entlassen hat. Er wird ersetzt durch Semih Tumen, Wirtschaftsprofessor an der Universität in Ankara.
Der Wechsel kam nur zwei Monate, nachdem Erdogan den Notenbank-Chef ausgetauscht hatte. Als Auslöser galt die straffe Linie des abgelösten Notenbankers Naci Agbal, der gegen die hohe Inflation (im April 17 Prozent) und die schwache Lira mit deutlichen Leitzins-Anhebungen vorgegangen war.
Erdogan ist Gegner hoher Zinsen, die er entgegen der geltenden ökonomischen Lehre als Quelle von Inflation ansieht. Der aktuelle Notenbank-Chef Şahap Kavcıoğlu ist der dritte in zwei Jahren.
Am Markt gibt es kaum noch Hoffnung, dass die Zentralbank den starken Anstieg der Inflation in den Griff bekommen könnte. Eine weitere Abwertung der Währung dürfte die Inflation weiter anheizen. Zumindest zeitweise konnte mit Zinserhöhungen gegen die steigende Inflation am Bosperus angekämpft werden und den Kurs der Währung zeitweise stabilisieren.
Am Freitag sank die Türkische Lira zeitweise bis auf das neue Rekordtief 0,0955 Euro (siehe Chart). Umgekehrt mussten für einen Euro bis zu 10,4745 Lira gezahlt werden und damit so viel wie nie. (Mit Material von dpa-AFX)
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