Tesla-Chef Elon Musk muss aktuell mehrere juristische Einschläge verkraften. In der vergangenen Woche kam es zu einer Diskriminierungsklage gegen SpaceX vom US-Justizministerium. Dann folgte direkt der nächste Ärger mit der Bundesstaatsanwaltschaft aufgrund möglicher Zweckentfremdeter Mittel für ein Bauprojekt. Jetzt gibt es neuen Streit mit Jeff Bezos.
Wie DER AKTIONÄR berichtete, laufen aktuell Untersuchungen gegen Musk. Diesmal geht es darum, dass einem Medienbericht zufolge zig Millionen Dollar in „Projekt 42“ geflossen sein sollen. Dabei soll es sich um ein ziemlich exklusives Glashaus in Austin (Texas), in der Nähe von Teslas Hauptsitz, handeln. Bei Tesla-Mitarbeitern soll die Rede von einem Haus für Elon gewesen sein.
Jetzt gibt es direkt neuen Ärger. Allerdings nicht direkt gegen Musk, sondern gegen den Rivalen Jeff Bezos beziehungsweise Blue Origin. Der Pensionsfonds Cleveland Bakers and Teamsters Pension Fund (CB&T) hat Klage gegen Amazon und seinen Gründer Jeff Bezos eingereicht.
Hintergrund ist das Vergabeverfahren für die Aufträge, die die Satelliten für das Satelliten-Internet-Projekt Kuiper in den erdnahen Orbit bringen sollen, habe man das Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Bezos beauftragt, ohne eine vollständige Überprüfung anderer Anbieter. Obwohl SpaceX in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Erfolgsbilanz vorzuweisen hat, habe man Elon Musks Unternehmen nicht in Betracht als Anbieter für mögliche Raketenstarts gezogen, berichtet Reuters.
Der Amazon-Vorstand habe für Projekt Kuiper, das bislang noch keinen Prototyp eines Kuiper-Satelliten in die Umlaufbahn gebracht hat, Aufträge im Wert von Milliarden von Dollar an Blue Origin vergeben, heißt es in der Klage. Amazon habe bereits rund 1,7 Milliarden Dollar an drei Raketenunternehmen, die an der Beförderung der Satelliten ins All beteiligt sind, gezahlt. Davon seien 585 Millionen Dollar direkt an Blue Origin gegangen.
Laut einer am 28. August beim Delaware Court of Chancery eingereichten Klage fordere der Pensionsfonds demnach Schadenersatz und Anwaltskosten in nicht genannter Höhe. Ein Amazon-Sprecher erklärte gegenüber Reuters: "Die Behauptungen in dieser Klage sind völlig unbegründet und wir freuen uns darauf, dies auf dem Rechtsweg zu beweisen."
Das Projekt Kuiper soll noch in diesem Jahr beginnen und 2024 einen Test mit kommerziellen Kunden vornehmen, verkündigte ein Amazon-Sprecher zum Jahresbeginn. Wie es nun weitergeht, ist offen.