Der Donnerstag war an den US-Börsen von Verlusten bestimmt. Beim S&P 500 steht die schwächste Performance seit dem Jahr 1970 zu Buche und auch der Dow Jones Industrial Average und der Nasdaq 100 konnten nicht an die positiven Ergebnisse des Vortags anknüpfen. Eine besonders düstere Prognose gab es für Carnival.
Mit einem Minus von 21 Prozent fuhr der S&P 500 die schlechteste Performance im ersten Halbjahr seit 1970 ein. Auch damals büßte der marktbreite Index 21 Prozent ein. Einen Lichtblick hält dieser historische Vergleich für Anleger aber dennoch bereit, denn in der zweiten Jahreshälfte 1970 legte der S&P 500 um 27 Prozent zu.
Nach einem schwachen Start in den Handelstag konnte der Dow Jones Industrial Average seine Verluste bis zu Mittag fast wieder aufholen. Danach ging dem Index jedoch die Luft aus. Er beendete den Donnerstag mit einem Minus von 0,8 Prozent bei 30.777 Punkten.
Das Schlusslicht im Dow Jones war am Donnerstag Walgreens Boots Alliance mit einem Minus von 7,3 Prozent. Zwar hat die Apothekenkette bei ihren Quartalsergebnissen die Erwartungen der Wall Street übertroffen, doch die Jahresprognose, die ein bereinigtes Gewinnwachstums pro Aktie im niedrigen einstelligen Bereich vorsieht, verprellte die Anleger.
Unter den gerade einmal acht Gewinnern im Dow Jones stand der Versicherer Travelers Companies mit einem Aufschlag von zwei Prozent ganz oben. Ebenfalls im Plus schloss Procter & Gamble, die 1,3 Prozent zulegen konnten.
Ein heftiges Urteil musste am Donnerstag Carnival hinnehmen. Morgan Stanley-Analyst Jamie Rollo bestätigte nach einer weiteren „signifikanten Prognosesenkung“ sein „Underweight“-Rating für den Kreuzfahrtriesen und senkte das Kursziel von 13 auf sieben Dollar. In seinem neuen Bear-Case hat der Analyst sogar ein Kursziel von 0 Dollar ausgegeben. Sollte es am Markt für Hochzinsanleihen zur Turbulenzen kommen und/oder ein Nachfrageschock eintreten, könnte sich laut Rollo die Liquiditätslage des Unternehmens rapide verschlechtern. Die Carnival-Aktie setzte am Donnerstag ihre Verlustserie fort und ging 2,5 Prozent leichter bei einem neuen 52-Wochen-Tief aus dem Handel.
Ein ähnliches Bild wie beim Dow Jones zeigte sich auch beim Nasdaq 100. Er gab 155 Punkte ab und schloss 1,3 Prozent leichter. Seit Jahresbeginn hat der Technologie-Index damit bereits 29 Prozent eingebüßt.
Der Top-Wert im Index war am Donnerstag der Energieversorger Exelon mit einem Plus von 2,2 Prozent. Daneben zählte Costco Wholesale zu den gefragtesten Werten. Die Aktie der Großhandelskette legte zwei Prozent zu.
Am unteren Ende der Liste fanden sich zum wiederholten Mal in dieser Woche die Papiere von DocuSign wieder. Ihr Abschlag belief sich auf sechs Prozent. Auch Airbnb stand am Donnerstag weiter unter Druck und gab 5,2 Prozent ab.
Diese Themen haben die Wall Street außerdem bewegt: