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SEC schockt Krypto-Branche: Robinhood schmeißt drei große Coins raus – Cardano crasht

SEC schockt Krypto-Branche: Robinhood schmeißt drei große Coins raus – Cardano crasht
Foto: Shutterstock
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Martin Mrowka 10.06.2023 Martin Mrowka

Die Klagen der US-Börsenaufsicht gegen die großen Krypto-Börsen Coinbase und Binance haben heftige Nebenwirkungen. In der Nacht zum Samstag schockte der Broker Robinhood mit der Nachricht, drei große Coins künftig nicht mehr zu handeln oder anzubieten. Die betroffenene Digitalwährungen stürzen ab, andere Altcoins werden in Sippenhaft genommen.

Die Klagen der SEC gegen die beiden weltweit größten Kryptobörsen Binance und Coinbase haben die Branche aufgeschreckt. Man fürchtet, dass auch anderen Handelsplattformen Ärger mit den Behörden droht. Im Visier stehen bestimmte Token.

So wertet die SEC im Verfahren gegen Coinbase unter anderem beliebte Kryptowährungen wie Cardano (ADA), Solana (SOL) und Polygon (MATIC) als Wertpapiere. Diese müssten registriert werden und unterlägen entsprechenden Transparenzpflichten. Beides habe Coinbase missachtet, schreibt die Agentur Reuters.

Coinbase, Binance und andere Firmen der Branche weisen die Vorwürfe dagegen zurück. Aus ihrer Sicht seien viele Token eher mit Rohstoffen zu vergleichen. So betont die Kryptobörse Kraken, dass auf ihrer Plattform keinerlei Wertpapiere gehandelt würden.

Der einflussreiche US-Broker Robinhood gab Freitag-Nacht jedoch bekannt, dass man Cardano, Solana und Polygon aus seinem Programm nehmen wird. Die Folge: Die Notierungen der betroffenen Token stürzten massiv ab. Am heftigsten war Cardano betroffen. Zeitweise betrug das 24-Stunden-Minus des Token rund ein Viertel.

Cardano (ISIN: CRYPT0000ADA)

Am 27. Juni ist Schluss

Robinhood veröffentlichte seine Entscheidung, die drei Token ab 27. Juni 2023 um 18:59 Uhr ET (23:59 Uhr deutsche Zeit) nicht mehr zu handeln, auch in einem Twitter-Thread. Das Team habe sich aufgrund "einer Wolke der Unsicherheit" im Hinblick auf die Vermögenswerte beschlossen, den Support für sie einzustellen. "Jeder, der Solana (SOL), Polygon (MATIC) und Cardano (ADA) besitzt, erhält detaillierte Anweisungen zum Verkauf und/oder Abheben seiner Münzen, sofern dies unterstützt wird."

Howey-Test als Grundlage

Auf seiner Internet-Seite klärt Robinhood weitere Details. Darunter etwa: "Sie können ADA, MATIC und SOL bis zum Ablauf der Frist weiterhin kaufen, verkaufen und halten."

Zuvor waren Cardano, Polygon und Solana zusammen mit rund zwei Dutzend kleinerer Kryptos von der SEC als Wertpapiere eingestuft worden. Obwohl sich die Klagen gegen Binance und Coinbase richten, hängt nun ein großes Fragezeichen über den betroffenen Token.

Die SEC wendet dabei die Kriterien des "Howey-Tests" an, um abzuklopfen, ob es sich um Wertpapiere handelt oder nicht. Der Bitcoin-Kurier hat im April einen Hintergrund dazu veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass Bitcoin und Ethereum nicht als Wertpapiere ("Securities") gelten. Dennoch litten auch die beiden größten Kryptowährungen unter den aktuellen Unsicherheiten.

Die Vorgehensweise der SEC lässt vermuten, dass man erst gegen Börsen und Broker vorgehen wird und danach gegen Entwickler und Unternehmen diverser Blockchains. Viele Kryptowährungen haben im Hintergrund eine Stiftung sitzen, welche im Regelfall auf einem gewaltigen Berg an Token sitzt, um ihre Arbeit zu finanzieren. Auch diese könnten verklagt werden.

Alle US-Börsen müssen nun mit Maßnahmen rechnen, wenn sie den Handel mit bestimmten Token zulassen. Dass die SEC in der Lage ist solche albtraumhaften Szenarien in die Tat umzusetzen, hat sie in der Vergangenheit bereits bewiesen.

Risiken durch Delistings

Die Maßnahmen der SEC bergen eine Gefahr für den gesamten digitalen Währungsmarkt, natürlich aber vor allem für die betroffenen Kryptos. Delistings von Kryptowährungen wie Polygon, Cardano und Solana können verschiedene Risiken mit sich bringen. Eine bedeutende Gefahr besteht in der verringerten Liquidität dieser digitalen Assets, schreibt BusinessInsider.

Denn wenn eine Kryptowährung von Börsen entfernt wird, kann dies zu einem Mangel an Handelsvolumen führen, so das Magazin. Darüber hinaus könnte die Zugänglichkeit für neue Investoren eingeschränkt werden, da sie möglicherweise nicht mehr in der Lage sind, diese Coins über gängige Plattformen zu erwerben. Alles in allem dürfte der Krypto-Markt vor einer erneuten Welle von Unsicherheiten stehen.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum, Cardano.

Der Chefredakteur der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.

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