Eine aufregende Handelswoche geht zu Ende. Dow Jones und S&P 500 litten weiterhin wegen der Anfang 2022 anstehenden Zinserhöhung. Besonders die US-Tech-Werte haben in dieser Woche teils hohe Verluste hinnehmen müssen. Am Freitag sorgte dagegen ein erneuter Kurssprung bei der GameStop-Aktie für Aufsehen.
Im Spannungsfeld zwischen positiven Konjunktursignalen und Sorgen vor schnelleren geldpolitischen Straffungen hat sich der Dow Jones Industrial am Freitag per saldo kaum vom Fleck bewegt. Die technologielastigen Nasdaq-Börsen indes schlossen erneut schwach. Die US-Wirtschaft schuf im Dezember zwar wesentlich weniger Arbeitsplätze als erwartet, die weiter rückläufige Arbeitslosenquote erreichte aber wieder das Vorkrisenniveau.
Der Wall-Street-Index Dow ging letztlich mit minus 0,01 Prozent auf 36.231,66 Punkte aus dem Handel. Trotz eines starken Jahresauftakts sank der bekannteste Wall-Street-Index in der ersten Handelswoche des Jahres damit um 0,3 Prozent.
Der S&P 500 verlor am Freitag 0,4 Prozent auf 4.677 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,1 Prozent auf 15.592 Punkte abwärts. Er verlor damit in der ersten Handelswoche kräftige 4,5 Prozent. Anleger in Technologiewerten sorgen sich, dass steigende Zinsen den Schwung in der Wachstumsbranche ausbremsen könnten.
Der offizielle Jobbericht war nach den sehr starken Daten des privaten Dienstleisters ADP vom Mittwoch mit großem Interesse erwartet worden. Er fiel zwar mit Blick auf den Stellenaufbau erneut schwächer aus als prognostiziert, doch "vor dem Hintergrund der auf 3,9 Prozent gesunkenen Arbeitslosenquote und der kräftigen Lohnsteigerungen dürfte sich die US-Notenbank in der beschlossenen, schnelleren Gangart bei der Rückführung der Anleihekäufe aber bestätigt sehen", kommentierte Ökonom Ralf Umlauf von der Helaba.
Schlusslicht: T-Mobile US
Unternehmensseitig zogen die Aktien von T-Mobile US die Blicke auf sich, denn sie waren mit minus 5,0 Prozent Schlusslicht im S&P 100. Die Tochter der Deutschen Telekom zog in den USA im vierten Quartal zwar erneut viele Kunden an, sie rechnet jedoch 2022 mit einer branchenweiten Abkühlung des zuletzt starken Zulaufs an Neukunden.
Krypto-News bei GameStop
Aufmerksamkeit zogen zudem die schwankungsanfälligen und bei spekulativen Privatanlegern besonders beliebten GameStop -Papiere auf sich. Der Videospiele-Händler will einem Bericht zufolge in das boomende Geschäft mit digitaler Kunst einsteigen. Im Wall Street Journal hieß es, das Unternehmen wolle einen Handelsplatz für Kunstwerke mit digitalen Echtheitszertifikaten aufbauen, sogenannten "Non-Fungible Token" (NFT). Die Aktien gewannen 7,3 Prozent.
Einer der noch deutlich stärker nachgefragten Favoriten unter den Nebenwerten war der Anteilschein der Absci Corporation . Er legte um 17,1 Prozent zu und profitierte von einer Forschungskooperation des Biotech-Unternehmens mit dem großen Pharmakonzern Merck & Co. Merck stiegen zugleich um 1,9 Prozent.
Um knapp 17 Prozent ging es zudem für die Aktien des Medienunternehmens Discovery angesichts einer Kaufempfehlung der Bank of America nach oben.
Auch die Papiere der Kaffeehauskette Starbucks, des Einzelhändlers Kohl's und des Bekleidungsunternehmens Abercrombie Fitch wurden von Analystenkommentaren bewegt. Kohl's sanken um 1,7 Prozent und Starbucks sowie Abercrombie büßten jeweils etwas mehr als 3 Prozent ein. Für Starbucks gab die kanadische Bank RBC ihre Kaufempfehlung auf und senkte das Papier auf "Sector Perform", weil Chancen und Risiken mittlerweile ausgewogen seien. Kohl's wird von der UBS nun zum Verkauf empfohlen und Abercrombie wurde auf "Neutral" abgestuft.
(Mit Material von dpa-AFX)