Die Wall Street hat die erste Handelswoche im neuen Börsenjahr mit satten Kursgewinnen beendet. Während der Dow Jones, der S&P 500 und der Nasdaq 100 jeweils über zwei Prozent zulegten, ging es bei den Einzelwerten mitunter im zweistelligen Prozentbereich bergauf oder bergab. Grund für die neuerliche Euphorie waren diese Wirtschaftsdaten.
In den Vereinigten Staaten ist der Arbeitsmarkt weiter in robuster Verfassung, wie die Daten für den Dezember zeigten. Gleichzeitig nimmt der Druck von der Lohnkostenseite etwas ab, dies könnte die Inflationssorgen mildern. Marktteilnehmer analysierten zudem weitere Daten zum Auftragseingang in der Industrie sowie zur Stimmung im Dienstleistungssektor und kamen zu der Auffassung, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen demnächst wohl nicht mehr so stark anziehen dürfte wie zuletzt. Eine Konjunktureintrübung in den Vereinigten Staaten müsse noch keine tiefe Rezession bedeuten, so der Tenor im Handel.
Mit den nachlassenden Zinssorgen stieg der Dow Jones auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember und verbuchte zum Börsenschluss ein Plus von 2,13 Prozent auf 33.630 Punkte. Alle 30 Werte in dem Leitindex notierten im Plus. Der marktbreite S&P 500 legte um 2,28 Prozent auf 3.895 Zähler zu. Für den Nasdaq 100 ging es um 2,78 Prozent auf 11.040 Punkte hoch. Damit fällt die Bilanz der ersten Börsenwoche des Jahres 2023 doch noch positiv aus, mit einem Gewinn von jeweils rund eineinhalb Prozent für den Dow und den S&P 500 und einem Plus von 0,9 Prozent für den Nasdaq 100.
Unter den Einzelwerten waren die Augen auf die gebeutelten Tesla-Aktien gerichtet, die sich anfangs mit einem weiteren Kursrutsch noch der 100-Dollar-Marke genähert hatten. Unter dieser hatten sie letztmals im August 2020 notiert. Immer höhere Preissenkungen, um die Elektrofahrzeuge des Konzerns in China los zu werden, drückten auf die Stimmung. Mit der positiven Marktstimmung berappelten sich die Tesla-Anteile jedoch und standen zuletzt 2,4 Prozent höher bei 113,06 Dollar.
Im Tech-Sektor waren zudem Halbeiterwerte besonders gefragt. Lam Research, KLA und Broadcom gewannen zwischen drei und sechs Prozent. Intel-Aktien legten um fast vier Prozent zu.
Die Papiere des Haushaltswarenherstellers und Wohnraumausstatters Bed Bath & Beyond verloren indes weitere 22 Prozent, nachdem sie am Vortag schon um fast 30 Prozent abgesackt waren. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf eine mit der Sache vertraute Person berichtete, traf das Unternehmen inzwischen Vorbereitungen für einen Insolvenzantrag.
Um 29 Prozent schnellten in New York die Anteile von Curevac nach oben. Das in Tübingen beheimatete Unternehmen, dessen Aktien hauptsächlich in den USA notiert sind, berichtete von positiven frühen Studiendaten mit mRNA-Impfstoffen gegen Corona- und Grippe-Viren, die gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern GSK entwickelt werden.
Die Aktie des Fast-Food-Riesen McDonald's legte indes 2,8 Prozent zu. Das US-Unternehmen kündigte einen Stellenabbau und Restrukturierungsmaßnahmen an. Um 17 Prozent schnellten außerdem die Papiere von World Wrestling Entertainment nach oben. Laut Medienbericht überlegt der Mehrheitsaktionär Vince McMahon das Unternehmen zu verkaufen.
Der US-Konzern Biogen erhielt zudem eine FDA-Zulassung für sein Alzheimer-Medikament. An der Wall Street verbuchte die Aktie am Freitag ein Plus von 2,8 Prozent.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DAX, Dow Jones, S&P 500.
Mit Material von dpa-AFX.