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05.01.2022 Timo Nützel

Schlussglocke: Rally bei Dow Jones und Co endet – Fed-Protokoll im Fokus – Tech-Aktien massiv unter Druck

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DowJones

Die US-Aktienmärkte gaben am Mittwoch deutlich nach. Im Fokus stand das veröffentliche Protokoll der letzten Fed-Sitzung im Dezember. Da sich die Wall Street künftig auf eine straffere US-Geldpolitik einstellen muss, kippte die Stimmung. Dow Jones und S&P 500 beendeten daraufhin ihre Rally der vergangenen Tage.

Der Dow Jones fiel um 1,1 Prozent auf 36.407,11 Punkte. Der S&P 500 sank um 1,94 Prozent auf 4.700,67 Punkte. Der technologielastige Nasdaq verzeichnete mit einem Minus von 3,3 Prozent den größten Tagesverlust seit Februar 2021 und schloss bei 15.100 Punkten.

Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen erreichte ihren Tageshöchststand und der S&P 500 seinen Tagestiefststand, als die Anleger das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank verdauten. Aus diesem ging hervor, dass die Fed eine Reduzierung ihrer Bilanz kurz nach der Zinserhöhung im Laufe dieses Jahres diskutiert.

Wie es seitens der US-Notenbank (Fed) hieß, könnte eine Erstarkung der Wirtschaft und eine höhere Inflation zu früheren und schnelleren Zinserhöhungen als bisher erwartet führen. Zugleich plädierten einige Entscheidungsträger auch dafür, bald darauf mit dem Abschmelzen der Bilanzsumme zu beginnen.

Neben Oracle, Cisco Systems und Intuit verzeichneten auch alle anderen Tech-Aktien mit großer Marktkapitalisierung Kursverluste. Salesforce fiel nach einer Herabstufung durch UBS um 7,7 Prozent. Auch Adobe wurde von der UBS herabgestuft, so dass die Aktien des Unternehmens um 6,5 Prozent fielen. Bei den Chipherstellern fiel Advanced Micro Devices um etwa 5 Prozent. Nvidia und Marvell verloren rund 4 Prozent.

"Es ist eine Umschichtung von Tech-, Wachstums- und Momentum-Aktien hin zu Value-, zyklischen und Einkommens-Aktien zu beobachten", so Jay Hatfield, CEO von Infrastructure Capital Management. "Das liegt an der Liquidität, nicht unbedingt am Zinssatz. Wenn Liquidität vorhanden ist, setzt man auf Momentum, weil die Fed Aktien und Anleihen zu einer Rally zwingt. Wenn die Fed diese Liquidität abzieht, will man in das billigste und risikoärmste Papier investieren."

Auch Kryptowährungen können sich der schlechten Stimmung im Tech-Sektor nicht entziehen. Der Kurs des Bitcoin rutschte Richtung 44.000 Dollar – auf den tiefsten Stand seit September.

Mit Blick auf Einzelwerte standen vor allem Analystenkommentare im Fokus. So sackten im Dow die Aktien von Salesforce weiter ab, dieses Mal um 8,3 Prozent. Adobe büßten im Nasdaq 100 zugleich 7,1 Prozent ein, nachdem die schweizerische Großbank UBS ihre Kaufempfehlungen für die beiden Software-Aktien gestrichen hat.

Dagegen ging es im S&P 100 für die Anteile von Pfizer um 2,0 Prozent nach oben. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung durch Bank of America. Analyst Geoff Meacham rechnet mit einer sehr erfolgreichen Vermarktung der oralen Covid-19-Therapie Paxlovid im neuen Jahr. Am Vortag war bekannt geworden, dass die US-Regierung ihre Bestellung verdoppeln wird.

Um 2,2 Prozent stiegen im S&P 100 außerdem die Papiere von AT&T . Der Telekomkonzern gewann im vergangenen Jahr so viele neue Mobilfunk-Vertragskunden wie seit zehn Jahren nicht. Zudem gab er Erfolge im Neugeschäft mit Streaming-Angeboten bekannt: Nach ersten Berechnungen sei 2021 das Jahresziel von bis zu 73 Millionen weltweiten Nutzern wahrscheinlich übertroffen worden.

DowJones (WKN: CG3AA2)

(Mit Material von dpa-AFX)

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