Die Facebook-Mutter Meta hat viele Anleger mit ihrer Vision vom Metaverse begeistert. Laut einem Bericht von The Information muss der US-Konzern jedoch wenige Monate nach der Verkündung des neuen Namens und der neuen Metaverse-Vision einen ersten großen Rückschlag verkraften.
Laut The Information hat Meta die Entwicklung eines eigenen Betriebssystems für seine VR/AR-Brillen gestoppt. An dem Projekt hätten rund 300 Entwickler für rund vier Jahre gearbeitet.
Aktuell nutzen die Oculus-Brillen eine Open-Source Version des Android-Betriebssystems. Diese Version soll jetzt entsprechend modifiziert werden und an die Bedürfnisse im Metaverse angepasst werden. Doch laut dem Bericht ist auch die Arbeit an dem eigenen OS noch nicht komplett vom Tisch.
Zuckerbergs Vision vom Metaverse
Laut Mark Zuckerberg wird das Metaverse ein offenes Ökosystem mit standardisierten Schnittstellen sein, das von seinen Nutzern sowie anderen Entwicklern und Unternehmen mitaufgebaut wird und in welchem Datenschutz und Sicherheit der Nutzer an vorderster Stelle stehen sollen.
Die User würden im Metaverse mithilfe ihrer digitalen Avatare aus ihrem „Homespace“ in verschiedene virtuelle Realitäten eintauchen können. Gerade im Bereich der Unterhaltung seien dabei der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Beispielsweise würden Nutzer in der Lage sein, sich in ein Livekonzert, in eine andere Stadt im Ausland oder sogar in ein Raumschiff im All „teleportieren“ zu lassen. Man werde sich mit seinen Freunden virtuell treffen, ausgehen, Partys feiern, Sport treiben und Games zocken können.
Mit dem Stopp des eigenen Betriebssystems verliert Meta einiges an Kontrolle über ihre VR-Geräte und bleibt bei entscheidenden Weiterentwicklungen von Alphabet abhängig. Mit einem Android-Fork, der ohne diverse Google-Dienste auskommt, sondern eigenen Apps einsetzt, könnte man zudem mit Google aneinandergeraten. Der Suchmaschinenkonzern hat in der Vergangenheit des Öfteren Android-Forks unterdrückt und dafür auch Strafen in Kauf genommen (zuletzt von der koreanischen Wettbewerbskommission).
In einem schwachen Tech-Markt drückt der Bericht zusätzlich auf die Meta-Aktie. Die Facebook-Mutter verliert rund 1,3 Prozent. Anleger lassen sich vorerst nicht beirren und bleiben long.