Die Aussicht auf eine baldige Auszahlung der 1,9 Billionen Dollar schweren Corona-Hilfen der neuen US-Regierung haben an der Wall Street zu Wochenbeginn für einen neuen Rekord gesorgt. Gefragt waren dabei aber fast ausschließlich Zykliker und Standardwerte der "Old Economy", denen Anleger nach der Pandemie ein Comeback zutrauen. Bei den bisherigen Corona-Profiteuren und den zuletzt sehr gut gelaufenen Tech-Titeln setzte sich der Abverkauf indes fort.
Die Sektor-Rotation – raus aus Tech-Titeln, rein in Standardwerte – hat dem US-Blue-Chip-Index Dow Jones zu Wochenbeginn bei 32.148 Zählern ein neue Allzeithoch beschwert. Zum Handelsschluss stand noch ein Plus von gut einem Prozent auf 31.802 Punkten an der Kurstafel.
Für gute Stimmung unter den Anlegern sorgte auch, dass das riesige Konjunkturpaket der US-Regierung inzwischen den Senat passiert hat und voraussichtlich noch in dieser Woche in Kraft tritt. Rückläufige Infektionszahlen und Fortschritte beim Impfen erlauben zudem immer konkretere Öffnungsschritte. So sollen in Kalifornien ab dem 1. April unter anderem Freizeitparks wiedereröffnen dürfen. Die Aktie von Walt Disney legte daraufhin als größter Gewinner im Dow Jones mehr als sechs Prozent zu und erreicht ebenfalls ein neue Allzeithoch.
Am Ende des Index büßte die Apple-Aktie weitere 4,2 Prozent ein. Grund dafür war das anhaltend schwache Umfeld für die gut gelaufenen Tech-Werte. Der Nasdaq 100 verlor fast drei Prozent auf 12.299 Punkte. Auch die Aktien von Alphabet, Netflix und Tesla mussten in diesem Umfeld kräftig Federn lassen.
Im Spannungsfeld zwischen starken Standardwerten und schwachen Tech-Aktien hat der marktbreite S&P 500 einen rund 1-prozentigen Vorsprung im Tagesverlauf abgegeben und letztlich 0,5 Prozent schwächer bei 3.821,35 Zählern geschlossen.
Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen betrug zuletzt rund 1,6 Prozent, der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,35 Prozent auf 131,77 Punkte. Zinsauftrieb kommt seit Wochen vom zunehmenden Konjunkturoptimismus und von den Sorgen um eine steigende Inflation.
Mit Material von dpa-AFX.