Die US-Börsen haben am Montag an ihre Erholungsgewinne vom Freitag angeknüpft. Der Dow Jones stieg um 0,76 Prozent auf 33.630 Punkte. Der marktbreite S&P 500 legte am Montag um 1,19 Prozent auf 4.020 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann noch deutlich und kletterte um 2,18 Prozent auf 11.873 Punkte.
Einerseits herrsche Optimismus, was die anstehende Berichtssaison angehe, hieß es von Börsianern. Andererseits wirkten jüngste Aussagen des für eine straffe geldpolitische Haltung bekannten Fed-Direktors Christopher Waller stützend. Dieser hält jüngsten Äußerungen zufolge die US-Zinspolitik inzwischen für "fast ausreichend restriktiv" und sprach sich für einen moderaten Umfang der Zinserhöhungen aus. Zudem, so hieß es, habe die Notenbankchefin von Kansas City, Esther George, die Ansicht geäußert, dass die US-Wirtschaft einen starken Abschwung vermeiden könne.
Im Blick standen an den US-Börsen auch die im Dezember das zehnte Mal in Folge gefallenen Frühindikatoren. Der Sammelindex sank im Vergleich zum Vormonat zwar deutlicher als erwartet und signalisiert laut dem Direktor des Conference Board, Ataman Ozyildirim, eine baldige Rezession. Wirklich überrascht haben dürfte das allerdings nicht mehr.
Salesforce mit Singer-Fantasie
Bevor im Wochenverlauf unter anderem Microsoft , Tesla oder Intel ihre Quartalsberichte vorlegen, zogen vor allem die Anteile von Salesforce Aufmerksamkeit auf sich, die nunmehr den dritten Handelstag in Folge zulegten. Mit plus 3,1 Prozent zählten sie zu den Spitzenwerten im Dow. Dabei profitierten die Papiere des SAP-Konkurrenten zum Start in die neue Börsenwoche vor allem von Gerüchten über eine umfangreiche Beteiligung des aktivistischen Investors Paul Singer.
Dieser soll mit mehreren Milliarden US-Dollar bei dem unter Druck stehenden Softwarespezialisten eingestiegen sein, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine informierte Person schrieb. Auch das Wall Street Journal berichtete. Singer ist ein Investor, der sich gerne an Unternehmen beteiligt, die vor wichtigen Weichenstellungen stehen. Salesforce hatte jüngst - wie viele andere Tech-Giganten in den USA - eine große Entlassungsrunde angekündigt, um die Kosten zu drücken.
Starke Chip-Aktien
Im Halbleitersektor fand eine Studie der britischen Bank Barclays Beachtung. Branchenexperte Blayne Curtis äußerte sich optimistischer als bisher zu den Aussichten der Chiphersteller, ist nun aber skeptischer für die Halbleiterausrüster. Er stufte neben dem Laufwerkhersteller Seagate Technology und dem Chiphersteller Qualcomm auch den Chiphersteller AMD hoch, deren Aktien an der Nasdaq zwischen 6,6 und 9,2 Prozent zulegten. Eine bekräftigte Kaufempfehlung mit deutlicher Kurszielanhebung bescherte dem Grafikkartenspezialisten Nvidia ein Plus von 7,6 Prozent.
Intel wurden mitgezogen und legten an der Dow-Spitze um 3,6 Prozent zu. Der weltgrößte Chiphersteller wird am kommenden Donnerstag über sein abgelaufenes Quartal berichten.
Wayfair im Rallymodus
Wayfair sprangen um fast 27 Prozent auf 59,33 Dollar hoch, nachdem sie bereits am Freitag ein Plus von 20 Prozent verbucht hatten. An diesem Montag hob nun JPMorgan-Analyst Christopher Horvers die Aktie des Online-Möbelhändlers um gleich zwei Stufen von "Underweight" auf "Overweight" und das Kursziel von 35 auf 63 Dollar. Er sieht eine positive Trendwende bei den Marktanteilen gekommen und lobte, dass das Management die Kontrolle der Ausgaben und Investitionen "neu entdeckt" habe. Das dürfte ihm zufolge zur Neueinschätzung der Gewinnerwartungen führen.
Mit Material von dpa-AFX
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