Die US-Börsen haben am Freitag weiter zugelegt. Der Dow Jones legte dabei nur leicht um 0,08 Prozent auf 33.978 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,25 Prozent auf 4.071 Zähler. Deutlich größer war das Plus erneut beim technologielastigen Nasdaq 100, der 0,96 Prozent auf 12.167 Punkte zulegte und nun wieder auf dem Stand von Mitte Dezember notiert.
Ein sehr schwacher Ausblick des Chip-Riesen Intel belastete nur kurzzeitig die allgemeine Marktstimmung. Die Konjunkturdaten des Tages wirkten ebenfalls nicht richtungsweisend. Die Anleger schauen dagegen zunehmend nervöser, aber anscheinend auch optimistisch auf die am Mittwoch anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed.
Den wie erwartet ausgefallenen Daten des Handelsministeriums zufolge stiegen in der weltgrößten Volkswirtschaft die Einkommen im Dezember leicht, während die Konsumausgaben etwas zurückgingen. Zugleich befindet sich die hohe Inflation weiter auf dem Rückzug. Ian Shepherdson, Volkswirt bei Pantheon Macroeconomics, erwartet daher, dass sich die Ausgaben im Januar weiter erholen, aber das erste Quartal insgesamt schwach sein wird.
Diese Einschätzung untermauerten die kurz nach dem Handelsstart veröffentlichten Konsumklima-Daten für Januar der Universität Michigan. Einer zweiten Schätzung zufolge fielen sie etwas besser als erwartet aus. Zudem gab es starke Daten vom Häusermarkt.
Alles in allem wird laut Börsianern daher unverändert erwartet, dass die Fed am kommenden Mittwoch ihr Zinsstraffungstempo verringern wird. Nach mehreren kräftigen Anhebungen um 0,75 Prozentpunkte im vergangenen Jahr und einem Schritt um 0,5 Punkte im Dezember wird mit einer Zinsanhebung um 0,25 Punkte gerechnet.
Intel schockt nur kurz
Unternehmensseitig erholte sich die Intel-Aktie leicht von ihrem prozentual zweistelligen Verlust zum Handelsauftakt. Sie gab zuletzt als Schlusslicht in Dow und Nasdaq 100 um 6,4 Prozent nach. Der Prozessorhersteller enttäuschte nicht nur mit einem schwachen Schlussquartal 2022, sondern gab auch eine düstere Prognose für das laufende erste Quartal ab. Die Aktien des Wettbewerbers AMD profitierten von den teils durchaus hausgemachten Problemen Intels und zogen leicht um 0,3 Prozent an.
Ein paar andere Unternehmen aus der Branche wurden jedoch in Mitleidenschaft gezogen, andere enttäuschten ihrerseits die Anleger. So blieb etwa der Halbleiterausrüster KLA mit seiner Umsatzprognose für das dritte Geschäftsquartal hinter den Expertenerwartungen zurück. Die Papiere sackten um 6,9 Prozent ab, waren allerdings am Vortag nach einer längeren Kursrally auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr gestiegen.
Chevron unter Druck
Die Anteile von Chevron , die am Vortag angesichts eines angekündigten milliardenschweren Aktienrückkaufs kräftig gestiegen waren, büßten nach Intel an zweitletzter Stelle im Dow nun 4,4 Prozent ein. Der Öl- und Gaskonzern hatte im Schlussquartal 2022 mit seinem Gewinn enttäuscht.
Die Index-Spitze nahmen mit Abstand American Express ein, die um 10,5 Prozent hochsprangen. An zweiter Stelle gewannen Visa 3,0 Prozent. Der Kreditkartenanbieter Visa überzeugte mit gesteigerten Gewinnen und Erlösen. Die Aktien des Konkurrenten AmEx profitierten vor allem mit einem starken Ausblick.
Mit Material von dpa-AFX
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