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15.02.2024 Markus Bußler

Schluss Wall Street: Aktien schütteln Zinssorgen ab – Wells Fargo zieht an – Cisco unter Druck

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Die US-Börsen haben ihre Erholungsrally mit weiterem Schwung fortgesetzt und befinden sich wieder knapp unter ihren Höchstständen. Die kürzlich enttäuschenden US-Verbraucherpreise wurden abgehakt. Zugleich hatten die durchwachsenen Wirtschaftsdaten an diesem Donnerstag insgesamt wenig Einfluss auf die Stimmung der Anleger an der New Yorker Wall Street und der vorwiegend mit Technologieaktien bestückten Nasdaq-Börse.

Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial legte letztlich um 0,91 Prozent auf 38.773,12 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,58 Prozent auf 5.029,73 Punkte, während der Nasdaq 100 um 0,21 Prozent auf 17.845,72 Punkte stieg. Die jüngsten Rekordhochs sind damit zum Greifen nahe gerückt. Von diesen waren sie etwas zurückgefallen, nachdem die am Dienstag veröffentlichten Inflationsdaten der Hoffnung auf schon baldige Leitzinssenkungen einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten.

Die Inflationsdaten änderten letztlich nichts an der Einschätzung vieler Marktteilnehmer, dass die US-Wirtschaft wohl nicht in eine Rezession abgleiten, sondern eine sanfte Landung hinlegen werde, hieß es am Markt. Starke Wirtschaftsdaten, zu denen sich nun auch der Philly-Fed-Index gesellte, der das Geschäftsklima in der Region Philadelphia misst, und die Daten über die industrielle Stimmung im Bundesstaat New York könnten Zinssenkungen zudem zwar verzögern, aber nicht verhindern.

„Einmal kurz geschüttelt und ein paar zittrige Hände aus dem Markt geworfen, macht die Börse jetzt da weiter, wo sie vor den etwas stärker als erwartet ausgefallenen Januar-Inflationszahlen aus den USA aufgehört hat“, kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. "Anleger greifen bei Aktien zu, als wären sie nach den Daten nicht nur ein gutes Prozent, sondern eher um zehn Prozent billiger geworden.

Unter den Einzelwerten richteten sich im Dow die Blicke auf die Cisco-Aktie, die am Index-Ende 2,4 Prozent einbüßte. Der Netzwerk-Ausrüster der Telekombranche meldete rückläufige Umsätze und Gewinne in seinem zweiten Geschäftsquartal. Zudem verfehlte er mit seiner Umsatzspanne für das laufende Geschäftsviertel die durchschnittliche Analystenprognose. Die Belegschaft soll nun um rund fünf Prozent verkleinert werden.

Die Anteilscheine von Deere & Co waren Schlusslicht im S&P 100 mit minus 5,2 Prozent. Der Hersteller von Landmaschinen hat laut der Bank UBS zwar mit seinem ersten Geschäftsquartal die Erwartungen am Markt solide übertroffen, doch das gesenkte Gewinnziel für das Gesamtjahr enttäuschte.

Die Papiere der Google-Mutter Alphabet gaben um 2,2 Prozent nach. Kreisen zufolge entwickelt der ChatGPT-Eigentümer OpenAI ein Websuchprodukt, das mit Google konkurrieren würde. Der Dienst von OpenAI werde teilweise von der Suchmaschine Bing von Microsoft (-0,9 Prozent) betrieben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertrauten Person.

Um 7,2 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit März 2022 ging es unterdessen für Wells Fargo . Wie die Bank mitteilte, hat die US-Währungsaufsichtsbehörde OCC eine Zustimmungsanordnung aus dem Jahr 2016 wegen Fehlverhaltens der Bank in ihren Vertriebspraktiken aufgehoben. Der Schritt ist den Angaben zufolge die sechste Zustimmungsanordnung, die die Aufsichtsbehörden seit 2019 für die Bank aufgehoben habe, hieß es. Die UBS sprach von einem "großen Schritt" und einem "wichtigen Meilenstein im langwierigen regulatorischen Sanierungsprozess" der Bank.

Der Euro kostete zuletzt 1,0771 US-Dollar. Kurz nach dem Börsenstart an der Wall Street war sie noch bis auf 1,0785 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Euro-Referenzkurs in Frankfurt auf 1,0743 (Mittwoch: 1,0713) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9308 (0,9334) Euro.

Am Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,14 Prozent auf 110,17 Punkte zu. Die Rendite fiel im Gegenzug auf 4,24 Prozent.

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