Nach dem Ausverkauf am Montag starten die US-Aktienindizes gut behauptet in den neuen Handelstag. Der Tech-Werte-Index Nasdaq 100 war auf den tiefsten Stand seit September gefallen, hält nun sein Niveau. Die "glorreichen Sieben" fallen mit vorbörslich hohen Volumina auf. Ein Brennstoffzellen-Wert hat Zahlen vorgelegt – und sackt ab.
Die US-Börsen starten nach ihrem jüngsten Kurseinbruch heute einen Stabilisierungsversuch. Vorbörslich noch freundlich, gibt der Leitindex Dow Jones kurz nach Handelsbeginn allerdings leicht nach auf 41.726 Punkten. Der marktbreite S&P 500 liegt drei Pünktchen über Vortagsschluss. Der von Tech-Titeln geprägte Auswahlindex Nasdaq 100 startet mit plus 0,2 Prozent auf 19.474 Punkten. Er war am Montag mit 3,8 Prozent so stark abgesackt wie seit dem Jahr 2022 nicht mehr.
Vor allem die konjunktur- und zinssensiblen Technologiewerte – 2024 noch die großen Gewinner am Aktienmarkt – sind zuletzt stark unter Druck geraten. Verantwortlich dafür ist auch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die Ängste vor einer Rezession der weltgrößten Volkswirtschaft schürt. Wegen seines potenziell inflationstreibenden Wirtschaftskurses signalisierte die US-Notenbank Fed schon im Dezember eine vorsichtige Gangart bei Zinssenkungen.
Der "Zuckerschock" an den Börsen nach den US-Wahlen im November "hat sich in einen unangenehmen Kater verwandelt, da die politischen Realitäten von Trump 2.0 allmählich deutlich werden", betonte Marktbeobachter Benny Adler von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Experten der US-Bank JPMorgan sehen noch keine Einstiegskurse und warnen vor verfrühten Käufen.
Die Anteilseigner der Tech-Riesen Nvidia, Meta, Alphabet, Amazon, Microsoft, Tesla und Apple,
die zu den sogenannten "Glorreichen Sieben" zählen, können
nach den jüngsten Kursverlusten heute etwas durchatmen. Vorbörslich zeigten sich deren Kurse wenig bewegt beziehungsweise leicht erholt. Software-Riese Microsoft etwa hält sich im frühen Handel bei gut 380 Dollar. Gestern hatte der Wert den niedrigsten Stand seit Januar 2024 markiert.
Der Elektroautobauer Tesla zeigt im frühen Handel einen Kursgewinn von drei Prozent auf 229 Dollar. Zu Wochenbeginn hatten die Aktien mit gut 15 Prozent den heftigsten Tageseinbruch seit September 2020 erlitten. Die E-Auto-Aktie vereinigte im heutigen Pre-Market mit fast elf Millionen Stück das höchste Handelsvolumen im Nasdaq-Index. Auch die Papiere von Nvidia und Palantir zeigen vorbörslich großes Interesse. Die frühen Gewinne liegen bei 2,7 und 2,1 Prozent.
Eine gesenkte Gewinnprognose drückt die Aktien der Fluggesellschaft Delta Air Lines um über drei Prozent. In deren Sog hatten die Papiere der Konkurrenten United und American Airlines zeitweise ebenfalls nachgegeben – aktuell zeichnen sich aber Gewinne ab.
Beim Software-Konzern Oracle droht nach mageren Geschäftszahlen ein weiterer Kursrückgang um 1,9 Prozent. Oracle hatte am Montag nach US-Börsenschluss seinen Bericht für das dritte Geschäftsquartal vorgelegt. Sowohl der Umsatz als auch der bereinigte Gewinn je Aktie blieben etwas hinter den Erwartungen zurück. Die Zahlen seien ebenso wie der Ausblick auf das laufende Quartal durchwachsen und als neutral bis leicht negativ für SAP und die IT-Branche zu werten, kommentierte ein Börsianer. Er attestierte den Amerikanern aber immerhin optimistische Ziele für die beiden kommenden Geschäftsjahre. Mehrere Analysten senkten allerdings ihre Kursziele für die Aktie.
Mit einem Kursverlust von rund zehn Prozent ganz schwach zeigt sich die Aktie von FuelCell Energy. Der Entwickler von Karbon-Brennstoffzellen-Technologie blieb im vierten Quartal 2014 mit seinen Zahlen hinter den Umsatzerwartungen des Marktes zurück. Der Umsatz stieg zwar im Jahresvergleich um 13,8 Prozent auf 19 Millionen Dollar. Der GAAP-Verlust von 1,42 Dollar pro Aktie lag jedoch gut sieben Prozent höher als die Konsensschätzungen der Analysten.
Enthält Material von dpa-AFX