Chinesische Tech- und Internettitel laufen heute überwiegend schwach. Bereits der Hang Seng startete in Asien am Morgen im Minus und schloss dann nahe seinem Tagestief mehr als zwei Prozent im Minus. Dahinter stecken Bedenken aufgrund der neuen Corona-Politik in China. Unterdessen fliegen zwei China-Unternehmen aus dem führenden Tech-Index in den USA.
Der allgemeine China-Abverkauf nach der jüngsten Rally dürfte unter anderem damit zu tun haben, dass es inzwischen zunehmend Bedenken gibt, wie das Land die plötzlichen Lockerungen nach der bisherigen Knallhart-Corona-Politik vertragen wird. Die medizinische Versorgung könnte an Grenzen geraten, falls sich das Virus jetzt plötzlich ungehindert in der Bevölkerung verbreitet.
Unterdessen wurde bekannt, dass Baidu und Netease am 19. Dezember aus dem Nasdaq 100 fliegen. Das hat aber nichts mit dem chinesischen Hintergrund der Unternehmen zu tun. Vielmehr ist die gesunkene Marktkapitalisierung der Grund. Auch Match Group und Docusign müssen beispielsweise den Index verlassen. Dafür werden unter anderem Rivian und Warner Bros. Discovery aufgenommen.
Ein Drama ist ein Rauswurf aus dem Index zwar nicht (die Aktien bleiben handelbar), allerdings droht damit temporär zusätzliche Kursschwäche, weil die entsprechenden Anteile beispielsweise von Anbietern, die den Index physisch nachbilden, verkauft werden. DER AKTIONÄR bleibt in Sachen China zurückhaltend positioniert.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Baidu.