Europäische Aktien sind seit Anfang Oktober massiv gestiegen, der DAX nimmt sogar wieder Kurs auf die 15.000-Punkte-Marke. Doch just als Anleger wieder Vertrauen in Aktien fassen, kommt die US-Investmentbank JPMorgan um die Ecke und vermiest die Stimmung. Ihrer Ansicht nach sind die Kurse zu gut gelaufen.
Die Bank rät Anlegern am Montag zu Gewinnmitnahmen an den europäischen Aktienmärkten. Nach den hohen Kursgewinnen seit Beginn des Schlussquartals 2022 seien die Antriebsfaktoren mittlerweile eingepreist, lautete die Begründung. Der Euro Stoxx 50 ist seit Anfang Oktober um fast 23 Prozent gestiegen.
Die Europäische Zentralbank bleibe auf die Eindämmung der Inflation fokussiert und werde die Leitzinsen weiter erhöhen, schrieb Stratege Marko Kolanovic in einer Studie. "Das dürfte Europas Aktien belasten". Nach den zuletzt hohen Kursgewinnen werde sich das Augenmerk der Investoren nun wieder auf die Ergebnisse der Unternehmen richten – und die dürften sich abschwächen.
Unter charttechnischen Aspekten erscheint ein Ausstieg nicht angebracht. Sowohl der DAX als auch der Euro Stoxx 50 haben frische Kaufsignale generiert. Angesichts der starken Kursanstiege in den letzten drei Monaten sind zwar Gewinnmitnahmen nicht auszuschließen, doch ein paar Tage sollte man noch warten.
(mit Material von dpa-AFX)