Der deutsche Aktienmarkt feiert am Mittwoch kräftige Kursgewinne. Gegen Mittag notiert der DAX rund 1,9 Prozent über dem Vortagesschlusskurs bei 6.582 Punkten. Beflügelnd wirkte sich die Stimmungsaufhellung in der Eurozone aus. Demnach zog das Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager des Verarbeitenden Gewerbes im Januar von 46,9 Punkten auf 48,8 Zähler an. Im Blickpunkt steht nach wie vor der Schuldenschnitt Griechenlands. Hier lässt eine Einigung mit den privaten Gläubigern allerdings noch auf sich warten. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt legt indes Griechenland einen freiwilligen Austritt aus der Eurozone nahe. Am Nachmittag steht vor allem der ISM-Einkaufsmanagerindex im Fokus. Weiterhin dürfte der ADP-Arbeitsmarktbericht für neuen Schwung sorgen.
Deutsche Börse: Fusion geplatzt
Die EU-Kommission hat den Zusammenschluss zwischen Deutsche Börse und NYSE Euronext untersagt. "Ungeachtet der von den Unternehmen angebotenen Abhilfemaßnahmen ist die Europäische Kommission zu der Einschätzung gelangt, der Zusammenschluss behindere in erheblichem Maße effektiven Wettbewerb", teilte die Deutsche Börse mit. Vor allem auf dem Derivatemarkt wäre durch die Fusion ein Anbieter mit einem Marktanteil von über 90 Prozent entstanden. "Dies ist ein schwarzer Tag für Europa und seine zukünftige Wettbewerbsfähigkeit auf den weltweiten Finanzmärkten", reagierte die Deutsche Börse auf die Absage.
Tarifstreit bei der Telekom
Die Deutsche Telekom hat den Forderungen der Dienstleistungsgewerkschaft verdi eine Absage erteilt. Die Arbeitnehmervertreter haben 6,5 Prozent mehr Gehalt für die Mitarbeiter gefordert. "Die angespannte wirtschaftliche Lage des Konzerns und die schwierige Marktsituation in der Telekommunikationsbranche begrenzen unseren Handlungsspielraum. Die ver.di-Forderung mit einem Kostenvolumen von fast einer halben Milliarde Euro passt da nicht rein", erklärte ein Konzernsprecher. Gleichzeitig signalisierte er Gesprächsbereitschaft bei den Themen Arbeitsplatzsicherheit sowie nachhaltiger Entgelt- und Arbeitszeitmodelle.
Schwacher Jahresauftakt bei Infineon
Infineon hat im ersten Quartal rund zehn Prozent weniger erlöst als im Vorjahr. Nach Angaben der Münchner lag der Umsatz bei 946 Millionen Euro, unter dem Strich blieb dem Konzern ein Gewinn von 96 nach 125 Millionen Euro ein Jahr zuvor. "Infineon ist trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds weiterhin sehr profitabel", sagte Vorstandschef Peter Bauer. Im laufenden Quartal rechnet der Firmenlenker mit einem unveränderten bis leicht rückläufigen Umsatz.
Jenoptik übertrifft die Erwartungen
Jenoptik hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Umsatz von 479 auf 540 Millionen Euro ausgebaut. Gleichzeitig zog das Betriebsergebnis um 60 Prozent auf 48 Millionen Euro an, während sich das Vorsteuerergebnis auf etwa 30 Millionen Euro verdoppelt hat. "Das neue Jahr ist gut angelaufen", sagte Jenoptik-Chef Michael Mertin. Auf Jahressicht erwartet der Konzernlenker ein Betriebsergebnis von mehr als 40 Millionen Euro.
Qiagen erwartet Aufschwung
Der Medizintechnikkonzern Qiagen will im laufenden Jahr seine Erlöse um sechs bis acht Prozent ausbauen. Gleichzeitig soll der bereinigte Gewinn je Aktie von 0,98 auf 1,03 bis 1,05 Dollar zulegen. Im abgelaufenen Jahr sank der operative Gewinn aufgrund von Restrukturierungskosten und Einmalbelastungen um 47 Prozent auf 99,6 Millionen Dollar. Im gleichen Zeitraum ging das Konzernergebnis um ein Drittel auf 96 Millionen Dollar zurück. "Das operative Ergebnis und das Nettoergebnis werden im ersten Quartal deutlich positiv sein", kündigte Finanzvorstand Roland Sackers gegenüber Dow Jones Newswires an. Der Umsatz kletterte hingegen um acht Prozent auf 1,17 Milliarden Dollar.
Singulus gewinnt Auftrag in Osteuropa
Singulus liefert eine Fertigungslinie nach Osteuropa. Die Lieferung an die BOD Group, die neu in die Fertigung von kristallinen Solarzellen investiert, soll Anfang 2013 erfolgen. Firmenlenker Dr. Stefan Rinck sagte: "Wir haben uns mit unserem Angebot für das SOLARE-Fertigungssystem mit seinen aufeinander abgestimmten und weitegehend integrierten Anlagen durchgesetzt." Der richtige Weg Singulus will indes seine Aktivitäten in allen Segmenten weiter ausbauen.