Die US-Notenbank Fed hat sich laut Notenbankchef Jerome Powell noch nicht auf ihr künftiges Zinserhöhungstempo festgelegt. „Wir haben noch keine Entscheidung über die März-Sitzung getroffen“, sagte er am heutigen Mittwoch vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses während seines zweiten Tages der Anhörung vor dem Kongress.
Er wiederholte seine Botschaft vom Dienstag, dass die Fed die Zinsen wahrscheinlich insgesamt stärker anheben wird als bisher erwartet. Zudem könnte sie die Zinsen mit einem höheren Tempo anheben, falls die Konjunkturdaten weiterhin robust ausfielen. An diesem Mittwoch wich er jedoch leicht von seinen vorbereiteten Äußerungen ab und fügte einschränkend hinzu, dass "noch keine Entscheidung" getroffen worden sei. „Wenn - und ich betone, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde - aber die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten würde, dass eine raschere Straffung angemessen sei, wären wir bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen“, sagte er.
Anfang hatte die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Nach den Aussagen am Dienstag wurde darüber spekuliert, dass die Fed am 22. März den Zins um 0,50 Prozentpunkte anheben könnte. Laut dem Fedwatch Tool rechnen mittlerweile 70,5 Prozent der Befragten mit einem Zinsschritt von 0,50 Prozent. Vor wenigen Tagen sah die Welt noch anders aus. Die Chancen für einen Zinsschritt von nur 0,25 Prozent wurden deutlich höher eingeschätzt.
Was wird die Fed tun? In den vergangenen Sitzungen hat die Fed stets vermieden, den Markt auf den falschen Fuß zu erwischen – oder der Markt hatte ein gutes Näschen dafür, was die Fed tun wird. Aktuell scheint ein Zinsschritt von 50 Basispunkten ausgemachte Sache zu sein. Die Entscheidung dürfte jedoch erst am Freitag mit dem Arbeitsmarktbericht und nächste Woche mit den Inflationsdaten fallen.