Die US-Notenbank hat am Mittwochabend wie erwartet die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 bis 4,50 Prozent gesenkt. Gleichzeitig stellte die Fed aber weniger Zinssenkungen für das kommende Jahr in Aussicht, als der Markt bisher erwartet hatte. Der US-Aktienmarkt gab daraufhin nach. Auch Powells Äußerungen können die Talfahrt nicht stoppen.
Wie die viel beachtete „Dot Plot“-Matrix der zukünftigen Zinserwartungen der einzelnen Mitglieder zeigt, könnte die Fed die Zinsen bis 2025 wahrscheinlich nur noch zweimal senken. Bislang ging der Markt von vier weiteren Zinsschritten aus. Dazu sieht die US-Notenbank derzeit aber offenbar keinen Anlass.
„Mit den heutigen Maßnahmen haben wir unseren Leitzins um einen vollen Prozentpunkt gegenüber seinem Höchststand gesenkt, und unsere Politik ist nun deutlich weniger restriktiv“, sagte Notenbank-Chef Jerome Powell in seiner Rede. Gleichzeitig fügte er hinzu: „Die Wirtschaft bleibt insgesamt stark“ und schlussfolgerte: „Wir können daher vorsichtiger sein, wenn wir weitere Anpassungen unseres Leitzinses in Betracht ziehen.“
Am US-Aktienmarkt ging es für die wichtigsten Indizes nach der Powell-Rede weiterhin nach unten: Der Dow Jones verlor zuletzt 0,91 Prozent auf 43.056 Zähler und dürfte die schlimmste Verlustserie seit 1974 damit fortsetzen. Der S&P 500 fiel unter die 6.000-Punkte-Marke zurück und der Nasdaq 100 brach um 1,3 Prozent auf 21.720 Zähler ein.
Stark präsentierte sich hingegen Nvidia. Nach dem Test der 100-Tage-Linie am Vortag liegt die Aktie zur Stunde gut zwei Prozent im Plus. Vor der Zinsentscheidung hatte die Aktie an der Spitze des Dow Jones noch zeitweise um vier Prozent zugelegt. Die Papiere von Broadcom zollten ihrer jüngsten Rally hingegen Tribut und gaben um rund sechs Prozent nach. Spannend dürften für den Chipsektor nun die nachbörslichen Quartalszahlen von Micron Technology werden.