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04.07.2024 Jan-Paul Fóri

Experte warnt: Zins-Schock bei Trump-Sieg?

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Nach dem TV-Duell der beiden US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Joe Biden liegt Herausforderer Trump derzeit zumindest in den Umfragen klar vorne. Sollte der ehemalige US-Präsident jedoch tatsächlich wiedergewählt werden, könnte dies zu einem überraschenden Zinsschock an den Märkten führen. 

Konkret zeigen die jüngsten Umfragewerte des Meinungsforschungsinstituts AtlasIntel das, was zahlreiche Demokraten bereits nach dem desaströsen Auftritt Joe Bidens im TV-Duell gegen Trump befürchtet hatten: Ex-Präsident Trump liegt nun klar vorne. Laut der Umfrage würden 45,5 Prozent Donald Trump wählen, Joe Biden kam hingegen lediglich auf 40,3 Prozent. Dies entspricht einem Vorsprung von rund fünf Prozentpunkten nur vier Monate vor der Wahl im November. 

Viele der insgesamt 1.634 Umfrageteilnehmer, die zwischen dem 26. und 28. Juni befragt wurden, dürfte dabei auch das TV-Duell vom 27. Juni gesehen haben, bevor sie an der Umfrage teilgenommen haben.

Doch selbst ein Wahlsieg Donald Trumps würde die Wirtschaft nicht aus dem Stand zum Blühen bringen und könnte sogar negative Folgen in Form eines unerwarteten Zinsanstiegs haben, wie der Chefvolkswirt von Goldman Sachs, Jan Hatzius, auf der EZB-Jahreskonferenz im portugiesischen Sintra betonte.

Hatzius zufolge könnten Trumps Pläne, einen Zoll von zehn Prozent auf alle Importe zu erheben, zu einer Vergeltungsspirale führen, bei der alle anderen Länder, die die Zolleinnahmen für Steuersenkungen verwenden, ebenfalls Strafzölle auf US-Waren erheben. Der daraus resultierende Handelskrieg könnte die handelspolitische Unsicherheit auf ein Niveau anheben, das den Höhepunkt von Trumps erster Präsidentschaft erreicht.

Der Chefvolkswirt von Goldman Sachs rechnet damit, dass dies die Inflation in den USA insgesamt um 1,1 Prozentpunkte erhöhen könnte. Die europäische Inflation würde seiner Meinung nach dagegen nur um laue 0,1 Prozentpunkte steigen. Der Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt dürfte allerdings genau umgekehrt sein. So erwartet Hatzius einen Rückgang des BIP in der Eurozone um ein Prozent, während die Wirtschaftsleistung in den USA nur um 0,5 Prozentpunkte sinken dürfte. „Diese Asymmetrie spiegelt wider, dass sich die handelspolitische Unsicherheit im Euroraum negativer auf die Investitionen auswirkt als in den USA“, betonte der Goldman Sachs-Chefvolkswirt.

Hatzius rechnet daher nach der Taylor-Regel aufgrund des starken Inflationseffekts mit einen Anstieg der US-Zinsen um 130 Basispunkte. Da die Fed die Zinsen in der Regel um 25 Basispunkte anhebt oder senkt, wären demnach rund fünf Zinserhöhungen nötig, um auf die wahrscheinlich steigende Inflation zu reagieren und die Inflation nahe am Fed-Ziel von zwei Prozent zu halten.

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Ein Handelskrieg sowie weitere Zinserhöhungen wären Gift für die Aktienmärkte. Jedoch sollten Anleger nicht voreiligen Handeln: „Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird!“

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