Auch wenn sich der Markt am Dienstag etwas beruhigt: Die Nervosität der Anleger ist greifbar. Institutionelle Investoren nehmen lieber die gesunkenen Renditen bei US-Anleihen in Kauf, als das Risiko bei Aktien einzugehen. Jeremy Grantham, Gründer des britischen Vermögensverwalters GMO, sieht großes Ungemach kommen.
Grantham hält den Aktienmarkt für völlig überbewertet. „Schaut man auf meinen Lieblingsmaßstab, das KUV, sieht man: Selbst die billigsten Aktien sind teurer als 2000.“ Es könne aber noch dauern, bis die Blase platze, so der 82-Jährige im Interview mit Reuters. „Vielleicht ein paar Monate. Dann hätten wir die Chance, mehr Leute zu warnen.“
Blasen seien unglaublich leicht zu erkennen. „Man sieht es, wenn die Zeitungen über die Börse auf den Titelseiten berichten. Wenn die Nachrichten voll sind von Geschichten über betrogene Menschen, wenn jeden Monat neue Münzen geschaffen werden. Das Ausmaß dieser Dinge ist so viel größer als im Jahr 1929 oder im Jahr 2000.“
Die Blase sei so offensichtlich „wie die Nase in Ihrem Gesicht“, so Grantham.
Was letztlich den Crash auslösen könne, wisse er nicht. Risiken wie die Inflation oder ein Aufflammen der Pandemie gebe es schließlich einige. Wenn es passiere, „wird unser Vermögen schmerzhaft zurückgehen“.
Seit dem Corona-Crash haben sich die Märkte top entwickelt und einige Aktien sind nicht mehr günstig. Trotzdem hält es DER AKTIONÄR für übertrieben, von einer Mega-Blase zu sprechen. Zu einer Korrektur kann es ohne Frage kommen. Dies wäre für Langfristanleger – mangels Alternativen (die Renditen der Bonds gleichen nicht mal die Inflation aus) – eine prima Nachkaufchance bei Qualitätsaktien.