Der Kryptomarkt bleibt ein heißes Pflaster für Anleger, doch wer in diesem Jahr auf einen Abwärtstrend gesetzt hat, konnte bereits kräftig abräumen. Laut Bloomberg gehören zwei ETFs, die mit doppeltem Hebel auf einen fallenden Ether-Kurs spekulieren, bisher zu den Top-Performern unter den ETFs in diesem Jahr Jahr.
Die beiden ETFs, die bisher am besten abschnitten, sind der ProShares UltraShort Ether ETF (ETHD), der um beeindruckende 247 Prozent zulegte, gefolgt vom T Rex 2X Inverse Ether Daily Target ETF (ETQ) mit rund 219 Prozent Rendite. „Das ist ein brutales Signal für Ether“, kommentiert Bloomberg-Analyst Eric Balchunas die Entwicklung auf der Plattform X. Kein Wunder: Ether selbst hat seit Jahresbeginn rund 50 Prozent an Wert verloren und notiert aktuell bei etwa 1.637 Dollar. Doch was steckt hinter diesem dramatischen Rückgang, und warum performen gerade Short-ETFs so stark?
Die Schwäche von Ether hängt eng mit den Entwicklungen rund um die Ethereum-Blockchain zusammen. Ethereum bleibt mit einem Total Value Locked (TVL) von rund 46 Milliarden US-Dollar die führende Blockchain für dezentrale Finanzanwendungen (DeFi), wie Daten von DefiLlama zeigen. Doch seit dem Dencun-Upgrade im März 2024, das die Transaktionskosten für Nutzer senken sollte, steht das Netzwerk vor großen Herausforderungen.
Durch das Upgrade sind die Gebühreneinnahmen von Ethereum um rund 95 Prozent eingebrochen. Verschärft wird das Problem dadurch, dass ein Großteil der Transaktionen nun über sogenannte Layer-2-Scale-Lösungen (L2) wie Arbitrum oder Base abgewickelt wird, die zwar kostengünstiger sind, aber kaum zur Monetarisierung des Hauptnetzwerks beitragen. Laut Etherscan generierte Ethereum in der Woche bis zum 30. März nur 3,18 ETH an Gebühren aus L2-Transaktionen.
The best performing ETF this year is the -2x Ether ETF $ETHD, up 247%. #2 is the other -2x Ether ETF. I was sure it would be $UVIX (2x VIX), but that's #3. Brutal. pic.twitter.com/e49QOPtgmb
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) April 9, 2025
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Um die Gebühreneinnahmen aus der Zeit vor dem Dencun-Upgrade wieder zu erreichen, müsste das Transaktionsvolumen auf den L2s um das 22.000-fache steigen, wie Michael Nadeau von The DeFi Report berechnet.
Bremsspuren im Kryptomarkt
Die Schwierigkeiten von Ethereum stehen nicht isoliert da. Laut einem Bericht des Vermögensverwalters VanEck verzeichneten Smart-Contract-Plattformen wie Ethereum und Solana im ersten Quartal 2025 einen flächendeckenden Rückgang der Nutzung. Dies spiegelt die gedämpfte Stimmung am Markt wider, die durch Unsicherheiten wie die geplanten Zölle von US-Präsident Donald Trump und die Aussicht auf einen Handelskrieg verstärkt wird.
Ethereum steht vor entscheidenden Jahren, in denen es seine Rolle als führende Blockchain-Plattform neu definieren muss. Ob die L2-Strategie langfristig Früchte trägt, wird sich zeigen.
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