Positiv aufgenommene Inflationsdaten haben die Aktienkurse an den US-Börsen am Dienstag gestützt. Nach dem freundlichen Wochenauftakt und vor dem am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed wollten sich die Anleger aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Der Leitindex Dow Jones legte in der ersten Handelsstunde um rund 0,4 Prozent auf etwa 34.180 Punkte zu. Im bisherigen Jahresverlauf hinkt er den anderen wichtigen Indizes indes weit hinterher. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Dienstag sogar um 0,5 Prozent hoch, wogegen der vortags besonders starke technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 lediglich 0,1 Prozent gewann. Beide Indizes notieren damit aber weiter auf dem höchsten Niveau seit April 2022.
Positive Inflationsdaten
Die Inflation in den USA hat sich im Mai noch etwas deutlicher abgeschwächt als von Analysten erwartet. "Die Lage entspannt sich weiter, auch wenn es zu beachten gilt, dass die Inflationsraten vor allem wegen kräftiger Basiseffekte gesunken sind", erklärte Helaba-Experte Ralf Umlauf in seiner ersten Reaktion. "Insbesondere der monatliche Anstieg der Kernpreise von 0,4 Prozent kann die US-Notenbank angesichts der noch robusten Lage am Arbeitsmarkt aber nicht beruhigen."
Am Mittwoch und Donnerstag stehen in den USA und der Eurozone Leitzinsentscheidungen an. Von der US-Notenbank Fed wird eine Pause im Zinserhöhungszyklus erwartet. Doch obwohl es Hinweise gebe, dass die Kernteuerung im Verlauf des Jahres weiter nachgeben werde, "bleibt das Risiko bestehen, dass die US-Notenbank im Sommer nochmals an der Zinsschraube dreht", warnt Umlauf. Von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten Experten hingegen schon am Donnerstag eine kleine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte.
Intel, Oracle und AMD im Fokus
Unter den Einzelwerten stachen die Papiere des SAP-Konkurrenten Oracle nach starken Geschäftszahlen mit einem Plus von rund zwei Prozent heraus – zunächst waren es aber sogar etwa sechs Prozent. Florierende Cloud-Services und der Boom rund um Künstliche Intelligenz (KI) haben dem Softwarekonzern im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr starken Rückenwind verliehen. Experten hoben dynamisches Wachstum der Oracle Cloud Infrastructure hervor. In diesem Geschäft betreibt der Konzern eine eigene Cloud-Computing-Plattform, auf der Kunden ihre komplette IT betreiben und Rechenleistung ordern können.
Rund ein Prozent zulegen konnte auch Intel. Hier gab es Berichte, dass der Konzern ein möglicher Ankerinvestor beim IPO der Softbank-Tochter Arm werden könnte. AMD wiederum hat neue Prozessoren für Geschäftskunden angekündigt, die Aktie kletterte daraufhin zunächst auf ein Hoch seit Februar 2022. In der Folge drehte das Papier des Nvidia-Rivalen aber schnell ins Minus.
Mit Material von dpa-AFX