Die Federal Reserve setzt ihre extrem lockere Geldpolitik angesichts fortdauernder Corona-Gefahren fort. Zugleich bewertet sie die Aussichten für die heimische Volkswirtschaft jedoch günstiger und signalisiert perspektivische Zinsanhebungen. Das stützt den US-Dollar und schwächt gleichzeitig den Euro-Kurs.
Der Kurs des Euro ist am Mittwochabend nach den Entscheidungen der US-Notenbank Fed kräftig unter Druck geraten. Zwischenzeitlich sank die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2001 US-Dollar und kostete damit so wenig wie seit Anfang Mai nicht mehr. Knapp unter der 1,20-Dollar-Marke verläuft derzeit die gleitende 200-Tage-Durchschnittslinie.
Der Leitzins in den USA bleibt zunächst in der Spanne von 0 bis 0,25 Prozent. Ökonomen hatten mit der Entscheidung gerechnet. Ziel der lockeren Linie ist es, die US-Wirtschaft in der Corona-Pandemie zu stützen.
Allerdings gibt sich die US-Notenbank zuversichtlicher für die wirtschaftliche Entwicklung und signalisiert eine etwas frühere Straffung ihrer Geldpolitik. Wie aus neuen Zinsprognosen der Notenbanker hervorgeht, könnten die Leitzinsen im Jahr 2023 zweimal um insgesamt einen halben Prozentpunkt steigen. Bisher sah die Prognose eine unveränderte Geldpolitik mit Leitzinsen nahe der Nulllinie vor.
Nicht nur die Zinsprognose wurden angehoben, auch die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum und die Inflation fallen teilweise höher aus. So rechnet die Fed für dieses Jahr mit einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum um 7,0 Prozent anstatt der bisher erwarteten 6,5 Prozent. Die Projektion für 2023 fällt ebenfalls etwas günstiger aus. Die Inflationserwartung wurde für die Jahre 2021 bis 2023 angehoben. (Mit Material von dpa-AFX)
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