Am deutschen Aktienmarkt haben die Bären das Zepter übernommen. Nach dem Bruch der wichtigen 15.000-Punkte-Marke ist auch das jüngste Verlaufstief unterschritten worden. Sollte der Markt bis Handelsende nicht noch deutlich zulegen, gibt es ein starkes Verkaufssignal. Die Hoffnung auf eine Jahresendrally schwindet.
Das Tagestief vom 4. Oktober bei 14.948 wurde heute Morgen mit einem Gap unterschritten und seitdem nicht mehr erreicht. Zur Stunde verliert der DAX rund ein Prozent und liegt damit schon deutlich unter dem Mehrmonatstief.
Sollte der deutsche Leitindex bei Xetra-Schluss immer noch in diesem Bereich notieren, hätte er ein neues Verkaufssignal generiert. Dies heißt, dass ihm in den nächsten Tagen weitere Kursverluste drohen. Aus technischer Sicht wartet bei 14.809, dem Tief vom 27. März, eine erste Unterstützungslinie. Falls auch diese gebrochen werden sollte, müssten Anleger mit einer Trendfortsetzung in Richtung März-Tief bei 14.4598 rechnen.
Von Indikatorenseite her gibt es kaum Hoffnung auf Besserung. Das Directional Movement System ist von einem neuen Kaufsignal Lichtjahre entfernt, der RSI zeigt weiter gen Süden. Der MACD hat sogar erst ein neues Verkaufssignal generiert.
Die Hoffnung zurzeit ist, dass der DAX nicht lange zögert und die heutige Kurslücke sehr schnell wieder schließt. Entscheidend wäre ein Schlusskurs oberhalb von 15.000, was die Chance auf eine starke Gegenbewegung erhöhen würde. Von einem Befreiungsschlag könnte man aber erst sprechen, wenn der deutsche Leitindex auch die Marke von 15.500 überwindet.
Aktuell gibt es wenig Gründe, die für steigende Kurse am deutschen Aktienmarkt sprechen. Andererseits liegt sehr viel Cash an der Seitenlinie, das nur darauf wartet investiert zu werden. Ein starker Rutsch unter 14.800 scheint deshalb wenig wahrscheinlich. Geduld ist das oberste Gebot der Stunde.