Der DAX hat im April einen Kursgewinn von 9,3 Prozent verzeichnet. Damit war der zu Ende gegangene Monat der stärkste seit dem Oktober 2015 (+12,3 Prozent). Auch in den Jahrzehnten zuvor waren solch starke Kurssprünge selten. Dieser Artikel geht nun der Frage nach, ob eine solche Monatsbewegung ein gutes technisches Zeichen für weiter steigende Kurse ist – oder sogar eher auf eine ausgeprägte Übertreibung der Märkte hinweist.
Die besten DAX-Wochen: Platz in den Top 50
Der abgelaufene April reiht sich damit immerhin auf Platz 34 (von 726) der besten Monate aller Zeiten ein. 50 mal schaffte der deutsche Leitindex dabei einen Monatsgewinn von mindestens acht Prozent, zuletzt im Oktober 2015. Damals war der DAX in einer ähnlichen Konstellation: Vorausgehende, deutliche Korrektur, danach eben scharfer Anstieg. Dort geriet der Aufwärtstrend schon bald ins Stocken – neue Tiefs wurden schon bald markiert. Ein Blick auf alle 50 Fälle, da der DAX mindestens acht Prozent Monatsgewinn verzeichnet hat, zeigen in der Gesamtschau allerdings ein anderes Bild:
Die Grafik zeigt die durchschnittliche Entwicklung des DAX in den Wochen nach dem Monat, der mindestens einen 8%-Anstieg eingebracht hat. Das typische Muster ist demzufolge also eine mehrwöchige Konsolidierung mit einer anschließenden Fortsetzung des Aufwärtstrends.
Ein „Weiter so“ des zuletzt gesehenen Aufwärtstempos ist nach allem, wie der DAX in seiner Geschichte getickt hat, unwahrscheinlich. Einzig in den Jahren 1975 und 1983 ist dem deutsche Leitindex dieses Kunststück gelungen. Eine abgeschwächte Fortsetzung des Aufwärtstrends – idealerweise nach einer Konsolidierungsphase – ist aus technischer Sicht allerdings ein durchaus valides, weil im DAX am meisten verzeichnetes, Szenario.