Nach der wie erwartet ausgefallenen Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank hat sich der DAX stabil gezeigt und den Tag mit einem Plus von 0,12 Prozent auf 13.211 Punkte beendet. Stützend wirkte am Donnerstag außerdem die positive Börsenstimmung an der New Yorker Wall Street.
Der MDAX gab dagegen um 1,12 Prozent auf 23.941 Punkte nach. "Eine weiterhin rund laufende US-Wirtschaft, eine konsequent handelnde EZB und ein immun gegen schlechte Unternehmenszahlen wirkender Gesamtmarkt waren die Zutaten für die fortgesetzte Rally", kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.
Die EZB stemmt sich mit einer weiteren kräftigen Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte gegen die Rekordinflation im Euroraum. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank leihen können, steigt damit auf 2,0 Prozent. Insofern blieben negative Überraschungen aus, was für Erleichterung am Aktienmarkt sorgte.
Quartalszahlen im Fokus
Unternehmensseitig standen zahlreiche Quartalsberichte im Blick. Die Anteilscheine von Infineon büßten am DAX-Ende 3,5 Prozent ein. Sie gerieten in den Sog des Wettbewerbers STMicroelectronics , dessen Papiere an der Börse Euronext einbrachen. Laut der US-Bank JPMorgan wirft bei STMicro die künftige Margenentwicklung Fragen auf.
Um ebenfalls 3,5 Prozent ging es für die Beiersdorf-Aktien abwärts. Zwar wurde der Konsumgüterkonzern dank einer anhaltend robusten Geschäftsentwicklung optimistischer und hob seine Umsatzprognose an, doch im Kurs ist bereits viel vorweggenommen. Seit Jahresbeginn stieg er immerhin um rund sieben Prozent, während der Gesamtmarkt deutlich nachgab.
Daimler Truck gelang es dagegen, die Anleger mit einem neuen Ausblick positiv zu überraschen. Für die Papiere des Lkw- und Bushersteller ging es daher um 2,7 Prozent hoch. Die Aktien des Industriegas-Herstellers Linde dagegen schlossen nach einer Talfahrt im Anschluss an neue Aussagen zum vierten Quartal und dem Gesamtjahr kaum verändert.
Nemetschek, Aixtron und Software AG enttäuschen
Im MDAX büßten die Papiere des Bausoftware-Herstellers Nemetschek und die Titel von Software AG nach vorgelegten Quartalsberichten rund sieben Prozent ein. Aixtron sackten nach vorgelegten Zahlen sogar um 8,3 Prozent ab. Allerdings zollten die Aktien des Ausrüsters der Chipindustrie damit vor allem dem guten Lauf der Aktie Tribut, die im bisherigen Jahresverlauf um fast 50 Prozent zugelegt hat. SMA Solar profitierten im SDAX mit fast 13 Prozent Plus von angehobenen Ergebniszielen.
Mit Material von dpa-AFX
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien von Aixtron und Infineon befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler Truck.