Die Aussagen der US-Notenbank von letzter Woche, in diesem Jahr möglicherweise noch einmal die Zinsen anzuheben, wirken immer noch nach. Die Anleiherenditen steigen, die Aktienkurse fallen. Jetzt hat der DAX sogar ein neues Mehrmonatstief markiert und so ein Verkaufssignal generiert. Bis dahin kann es jetzt abwärts gehen.
In den USA rentieren die zweijährigen Staatsanleihen bei 5,12 Prozent – nur einen Tick unterhalb der Mehrjahreshochs. Auch die zehnjährigen liefern eine Rendite (4,50 Prozent) ab, die viele Anleger ins Grübeln bringt, ob sie besser auf Anleihen statt auf Aktien setzen. Jüngster Auslöser für den Anstieg war die Fed, die eine weitere Zinsanhebung für 2023 in Aussicht gestellt hat. Die Märkte rechnen mittlerweile später erst mit den ersten Zinssenkungen.
Rote Ampel
Aus technischer Sicht sind die kurzfristigen Aussichten für den (deutschen) Aktienmarkt auch nicht gut. Der DAX ist heute Nachmittag unter 15.400 gefallen und hat damit die Tiefs von Juli und August bei 15.456 und 15.468 unterschritten. Außerdem entfernt er sich immer weiter von der für den langfristigen Trend wichtigen 200-Tage-Linie. Sollte nicht schnell die Wende kommen, drohen weitere Rücksetzer.
Erste Anlaufstelle wäre im negativen Fall das Gap von Ende März und die Kante bei 15.342. Im Anschluss wäre Platz bis zur runden 15.000-Punkte-Marke, die aber nicht nur psychologische Relevanz hat.
Es bleibt die Hoffnung, dass die großen Anleger nicht die Nerven verlieren und dem Aktienmarkt treu bleiben. Argumente für steigende Kurse sind zurzeit zweifelsohne rar. Andererseits liegt noch sehr viel Cash an der Seitenlinie, das investiert werden will. Rein technisch betrachtet wartet man aber ab.
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