Die Aktie der Raiffeisen Bank International (RBI) hat vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges bereits deutliche Abgaben hinnehmen müssen. Aufgrund der jüngsten Eskalation verliert der österreichische Bankentitel am Montag erneut zweistellig und ist damit größter Verlierer im ATX. Wie geht es weiter?
Die Bank wolle in der Ukraine "nach wie vor alle wichtigen Bankleistungen" anbieten, um die Kunden unter den schwierigen Bedingungen zu unterstützen. "Dienstleistungen werden unter der Voraussetzung angeboten, dass keine Gefahr für die Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden besteht", so der Nachrichtendienst Reuters, der sich auf eine aktuelle RBI-Mitteilung bezieht.
Eine abschließende Einschätzung zu der Lage in den Ländern könne derzeit nicht gegeben werden, da die Sanktionen "fast täglich" ausgeweitet würden, heißt es weiter. Sie seien hart und in ihren Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Realwirtschaft weitreichend. Die Auswirkungen auf die RBI Gruppe werden analysiert. Zum Geschäft in Russland äußerte sich die Bank nicht.
Das große Problem: Die RBI macht fast die Hälfte ihres Gewinns mit ihren Geschäften in Russland, der Ukraine und Belarus. Und verschiedenen Presseberichten zufolge sei aus Sicht des Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Gabriel Felbermayer sogar ein Schutzschirm ein Thema. Für die RBI gehe es nicht nur darum, dass Ukraine und Russland zu ihren Cashcows gehören. Das Institut müsse auch darum fürchten, nennenswert an Eigenkapital zu verlieren, so der Wifo-Boss.
Die RBI-Aktie verliert am Montag mehr als zwölf Prozent auf 14,98 Euro - in der Spitze lag der Wert bereits rund 20 Prozent in der Verlustzone.

Auch wenn die Aktie sich zuletzt halbiert hat und damit auf den ersten Blick günstig erscheint, sollten Anleger nicht in das fallende Messer greifen. Das Russland-Risiko ist nach wie vor einfach zu hoch.