Die Commerzbank-Aktie steht am Mittwoch im Gegensatz zum Branchenprimus Deutsche Bank (DER AKTIONÄR berichtete) auf der Gewinnerseite. Die bereits gestern Abend vorab gemeldeten Q1-Zahlen lagen über den Markterwartungen. Zudem wurde der Ausblick betätigt. Die Analysten zeigen sich davon angetan.
Den vorläufigen Zahlen zufolge schnitt das Frankfurter Institut im Q1 deutlich besser ab als von Analysten erwartet. Das operative Ergebnis lag bei 544 Millionen Euro nach 538 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Erwartet wurde am Markt ein Wert von 282 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Quartalsgewinn von 284 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es 133 Millionen Euro.
Die Erträge – also die gesamten Einnahmen – stiegen im ersten Quartal um zwölf Prozent auf fast 2,8 Milliarden Euro. Auch beim Zins- und beim Provisionsüberschuss übertraf die Commerzbank die Vorjahreswerte. Die detaillierten Zahlen für den Zeitraum Januar bis einschließlich März 2022 will die Bank am 12. Mai veröffentlichen.
Allerdings belasten mögliche Risiken rund um den russischen Angriff auf die Ukraine die Bilanz. Die Risikovorsorge im Quartal war mit 464 Millionen Euro gut drei Mal so hoch wie ein Jahr zuvor. Der Anstieg resultiere aus Vorsorgeeffekten von rund einer halben Milliarde Euro im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg, erklärte die Commerzbank.
Die Analysten jedenfalls sind mit dem Zahlenwerk zufrieden. Die Deutsche Bank hat die Einstufung für die Commerzbank auf "Buy" mit einem Kursziel von 10 Euro belassen. Analyst Benjamin Goy spricht in einer ersten Reaktion am Mittwoch vom "Ertragscomeback Teil 2". Nachdem er die Aktie im Januar hochgestuft hatte, sei die Anlagestory sogar noch besser als bisher von ihm gedacht.
Die Commerzbank-Aktie gewinnt mehr als zwei Prozent auf 6,02 Euro und gehört damit zu den Top-Gewinnern im MDAX.
Auch DER AKTIONÄR ist aufgrund der erfreulichen Zahlen weiterhin positiv für die Commerzbank gestimmt: Investierte bleiben bei den Commerzbank-Papieren weiter an Bord. Risikobereite Anleger können den Finanz-Titel spekulativ kaufen. Wichtig: Der Stoppkurs sollte bei 5,10 Euro belassen beziehungsweise platziert werden.
(Mit Material von dpa-AfX)