Die Commerzbank-Aktie hat auf Monatssicht rund 37 Prozent zugelegt. Auch am heutigen Donnerstag zeigt sich der MDAX-Titel – gegen den Markttrend stabil. Die Anleger setzen auf Christine Lagarde und die absehbarer Zinswende der Europäischen Zentralbank. Diese dürften dem gesamten Bankensektor zukünftig deutlich höhere Zinserträge bescheren.
Laut den von Bloomberg zusammengestellten Analystenschätzungen werden die zehn größten börsennotierten Kreditinstitute des Euroraums in diesem Jahr einen Anstieg ihrer Nettozinserträge um 3,7 Prozent auf 144,6 Milliarden Euro verzeichnen und damit den höchsten Anstieg seit sieben Jahren. Angesichts der bedrohlich anziehenden Inflation wird nämlich erwartet, dass die EZB am heutigen Donnerstag den Ausstieg aus den seit acht Jahren geltenden Negativzinsen einleitet.
Die Banken der Region verlangen bereits mehr Zinsen für Kredite, müssen allerdings mit Blick auf das nachlassende Wirtschaftswachstum mit einem erhöhten Kreditausfall-Risiko umgehen. Wobei: Solange die Wirtschaft nicht in die Rezession geht, ist die Zinswende positiv.
Konkret erwartet die Commerzbank im Falle eines um ein Prozent erhöhten Zinses auf 12-Monats-Sicht rund 400 Millionen Euro höhere Nettozinserträge. Hintergrund: Höhere Zinsen führen sowohl im Kreditgeschäft als auch im Anleihe-Handel zu höheren Einnahmen.
Die Commerzbank-Aktie kann am Donnerstag in einem uneinheitlichen Gesamtmarkt leicht zulegen und beweist damit Relative Stärke.
Die Commerzbank-Aktie hat trotz der jüngsten enormen Kurszuwächse mit Blick auf die absehbare Zinswende in der Eurozone und die zunehmende Übernahme-Fantasie weiteres Aufwärts-Potenzial. Aus charttechnischer Sicht ist oberhalb der Zone zwischen 8 Euro und 8,20 Euro alles im Lot (DER AKTIONÄR berichtete). Mutige springen aufgrund der guten Langfrist-Perspektiven noch auf.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.