Die Commerzbank ist gut ins neue Jahr gestartet. Im ersten Quartal haben die Zahlen die Markterwartungen deutlich übertroffen (DER AKTIONÄR berichtete). Das hat Analysten mit sehr optimistischen Kurszielen auf den Plan treten lassen. Aus den USA und Kanada kommen derweil neutrale Einschätzungen zum MDAX-Titel.
Die Aktie der Commerzbank hat in diesem Jahr bereits starke Bewegungen hinter sich. Nach einem Absturz im ersten Quartal konnte sich der Wert zuletzt wieder erholen. Auf dem aktuellen Niveau macht die US-Investmentbank Bank of America (BofA) nun aber ein verbessertes Chance-Risiko-Verhältnis aus. Sie stuft die Commerzbank daher von "Underperform" auf "Neutral" hoch, das Kursziel senkte sie allerdings von 8 auf 7 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von rund 6 Euro bedeutet das aber immer noch ein ansehnliches Potenzial.
Die Eckdaten für das erste Quartal zeigen nach Ansicht von Analyst Rohith Chandra-Rajan eine solide Risikovorsorge gegen Belastungen im Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine. Zudem sei die Entwicklung der Erträge verheißungsvoll und das Management habe den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt. Angesichts dieser positiven Einflüsse seien die Risiken für den Wert begrenzt. Durch die gute Entwicklung der Erträge sei die Bank in der Lage, steigende Kosten und die sich verschlechternde Qualität der Kredite auszugleichen.
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für das Papier der Commerzbank nach vorläufigen Quartalszahlen auf "Sector Perform" mit einem Kursziel von 8,20 Euro belassen. Demnach hätte der Finanz-Titel noch mehr als 30 Prozent Luft nach oben.
Die Aktie, die den Freitags-Handel deutlich im Plus begonnen hat, ist nun leicht ins Minus gedreht.
DER AKTIONÄR hat die Commerzbank nach wie vor auf seiner Kaufliste. Neben den starken Zahlen sind sicherlich - im Rahmen der laufenden Restrukturierung - noch weitere Sanierungs- beziehungsweise Einsparpotential vorhanden. Charttechnisch war wichtig, dass die Sechs-Euro-Marke gehalten hat. Weiteres Potential würde sich ergeben, wenn das Papier den GD200 (aktuell: 6,55 Euro) herausnimmt. Anleger bleiben weiter dabei und beachten den Stopp bei 5,10 Euro.
(Mit Material von dpa-AfX)
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