Die Aktienmärkte setzen am Donnerstag ihre Talfahrt weiter fort. Anleger treten seit einiger Zeit verstärkt auf der Verkäuferseite auf. Abgestoßen werden dabei auch Finanztitel wie die im MDAX gelistete Commerzbank. Vor allem aufflammende Konjunktursorgen und Rezessionsängste drücken den Investoren aufs Gemüt.
Die Commerzbank selbst liefert heute keine News. Aber der Aktienkurs wird vom schwachen Gesamtmarkt mit nach unten gezogen. Zum einen wirke die Rede des US-Notenbankchef Jerome Powell vergangenen Freitag auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole immer noch nach, erklärten verschiedene Marktexperten. So hatte Powell der Inflationsbekämpfung höchste Priorität eingeräumt, auch wenn diese Bremsspuren in der Konjunkturentwicklung hinterlassen könnte. Denn: eine dauerhaft hohe Inflation wäre noch gefährlicher.
Zum anderen kamen aus China am Donnerstag zudem schwache Wirtschaftsdaten mit dem Caixin-Index. Der Indikator für die Stimmung in der Industrie fiel wieder unter die Schwelle von 50 Punkten, was eine wirtschaftliche Kontraktion signalisiert. Zudem verhängten die chinesischen Behörden wegen eines Corona-Ausbruchs erneut eine Ausgangssperre, diesmal in der südwestchinesischen Metropole Chengdu. Dies nährt die Sorge davor, dass sich die Pandemie weiter auf die globalen Warenströme auswirkt.
Die Commerzbank schlägt sich mit einem Minus von nur 0,4 Prozent noch vergleichsweise wacker. Wichtig ist, dass der Kurs nicht den GD50 (aktuell: 6,57 Euro)nach unten durchbricht. Kommt es demnächst zu einer Gegenbewegung, rückt erneut die Hürde bei 6,85 Euro in den Fokus. Kurzum: Anleger mit Risikobewusstsein können bei der spekulativen (Commerzbank-)Wette mitmachen, sollten aber unbedingt den Stopp-Kurs bei 5,50 Euro beachten.
(Mit Material von dpa-Afx)
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