Viele Experten geben in diesen schwierigen Zeiten ihre Prognosen zum Aktienmarkt ab. Das ist auch gut so. Die Citigroup beispielsweise glaubt nicht an eine V-förmige Erholung der wichtigsten Börsen. Deren Experten sehen Parallelen zur Finanzkrise in den Jahren 2008/09, was bedeutet, dass die Kurse noch einmal kräftig fallen könnten.
Wenn der Prozess einer Bodenbildung ähnlich erfolgt, wie wir das in der Krise 2008-2009 erlebt haben, könnte der Aktienmarkt weiter sinken, bevor er sich wieder erholt. Diese Meinung vertritt Jeremy Hale von der Citigroup. Er und sein Team haben sich die Cross-Asset-Signale angesehen, als der S&P 500 im März 2009 seinen Tiefpunkt erreichte.
Hier einige ihrer Ergebnisse:
* Volatilität erreichte ihren Höhepunkt, bevor die Märkte ihren Tiefpunkt erreichten
* High-Yield-Bonds entwickelten sich besser als Investment-
Grade-Papiere
* Value-Aktien entwickeln sich besser als Wachstumsaktien
* Rohstoffe erreichten einen doppelten Boden
"Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir uns höchstwahrscheinlich in einer Stabilisierungsphase befinden, dieder von November bis Dezember 2008 ähnelt", so Hale. Verbleibende Risiken würden zwar durch die monetären und fiskalischen Anreize begrenzt, aber es dürfte wohl noch eine Weile dauern, bis die Anleger eine V-förmige Erholung der Wirtschaft einpreisen. "Das ist der Grund, warum wir vor einem Double-Dip stehen könnten", so die Experten.
DAX und Dow Jones haben sich von ihren Tiefs, die im Panikmodus aufgestellt wurden, wieder deutlich erholt. Mehr als 20 Prozent haben beide Leitbarometer zugelegt. Doch angesichts der drohenden Pleitewelle und Arbeitslosigkeit rund um den Globus kann sich DER AKTIONÄR mit der Citi-Prognose durchaus anfreunden. Dass die aktuellen Kurse langfristig betrachtet Kaufkurse sind, bleibt davon unberührt.