Mit Spannung war der Zinsentscheid der US-Notenbank erwartet worden. Überraschungen gab es dabei zunächst einmal aber nicht: Die Fed hat die Leitzinsen nicht angetastet und im Korridor von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Dow Jones und Co können ihre vorher angelaufenen Gewinne in einer ersten Reaktion etwas ausbauen.
Dass die Zinsen unverändert blieben, überrascht nicht. Derweil hat die Fed angedeutet, dass Senkungen im weiteren Jahresverlauf wahrscheinlich seien. Die Auswirkungen der Zölle von Präsident Donald Trump sorgen dabei zwar für viel Unsicherheit. Dennoch rechnen die Mitglieder der Fed zwei Zinsschritte in diesem Jahr – also eine Senkung um 50 Basispunkte – für möglich.
Trotz der zunehmenden Risiken will die Fed weiter beide Seiten ihres Mandats beachten und sowohl Vollbeschäftigung als auch niedrige Preise aufrechterhalten. Für das laufende Jahr senkte der Ausschuss seine Prognose für das Wirtschaftswachstum 2025 um 0,4 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent. Bei der Kerninflation wird mit 2,8 Prozent gerechnet – 0,3 Prozentpunkte mehr als zuletzt.
Der „Dot Plot“ spiegelt zudem die wachsende Zurückhaltung wider. Im Dezember hatte lediglich einer der Beamten keine Zinsänderung für 2025 für angemessen erachtet. Nun waren es bereits vier. Für die kommenden Jahre rechnen die Experten aber nach wie vor mit zwei Zinssenkungen 2026 und einer Senkung 2027, bevor sich der Leitzins im Bereich um drei Prozent längerfristig einpendeln könnte.
Die Fed belässt die Zinsen wie erwartet unverändert. Dass zwei Zinssenkungen noch in diesem Jahr möglich erscheinen, kommt am Markt aber gut an. Dow Jones, Nasdaq 100 und Co reagieren entsprechend leicht positiv auf die Sitzung der Notenbank und bauen ihre Gewinne, die im frühen Handel an der Wall Street angelaufen waren aus. DER AKTIONÄR bleibt positiv gestimmt, dass der jüngste Sell-off bald vorbei ist – und die Rücksetzer Einstiegschancen sind.