Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht die Leitzinsen nicht weiter. Das teilten die europäischen Währungshüter vor wenigen Minuten mit. Offensichtlich verfehlen die letzten zehn Zinserhöhungen ihre Wirkung nicht, denn die Inflation ist im September "merklich zurückgegangen". Der Aktienmarkt verbucht leichte Gewinne.
Der Hauptrefinanzierungssatz, den Banken für Kredite bei der Notenbank zahlen müssen, liegt demnach weiter bei 4,5 Prozent. Der Einlagensatz für Einlagen der Banken bei der Notenbank beziffert sich unverändert auf 4,0 Prozent, während sich der Spitzenrefinanzierungssatz für Übernachtausleihungen der Banken auf 4,75 Prozent beläuft.
"Auf Grundlage seiner aktuellen Beurteilung ist der EZB-Rat der Auffassung, dass sich die EZB-Leitzinsen auf einem Niveau befinden, das - wenn es lange genug aufrechterhalten wird - einen erheblichen Beitrag zu diesem Ziel leisten wird", teilte die EZB mit.
Die Notenbank strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Im September schwächte sich die Teuerung im gemeinsamen Währungsraum deutlich ab. Die Jahresinflationsrate fiel von 5,2 Prozent im August auf 4,3 Prozent.
Aus technischer Sicht kommt die Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt (sollte sich der aktuelle Anstieg als nachhaltig erweisen). In der ersten Tageshälfte notierte der DAX immer wieder unterhalb von 14.675, dem Hoch von Dezember 2022, und drohte auch das Sechsmonatstief bei 14.630 zu unterschreiten. Das wäre ein starkes Verkaufssignal gewesen.
Danach sieht es aktuell nicht aus. In den nächsten Tagen kommt es darauf an, die ehemalige Unterstützung bei 14.800 zurückzuerobern, am besten auch die 15.000-Punkte-Marke.
(mit Material von dpa-AFX)