Nach den Kursgewinnen zum Wochenauftakt notiert der DAX am Dienstagmittag nahezu unverändert bei 7.060 Punkten. Eines der wichtigen Themen ist die bevorstehende Sitzung der EZB. Die wenigsten Volkswirte rechnen morgen mit einer Veränderung der Leitzinsen der Europäischen Zentralbank. Vor dem Hintergrund steigender Ölpreise und angesichts einer zunehmenden Stabilisierung der Finanzmärkte dürfte es bis Jahresende kaum zu Zinssenkungen kommen. Im Tagesverlauf rücken neue Konjunkturdaten aus den USA, insbesondere die Industrieaufträge, in den Blickpunkt der Marktteilnehmer.
Erfolgreicher Test-Abschluss
Der Leverkusener Bayer-Konzern darf sich Hoffnungen auf einen neuen Blockbuster machen. Für das Krebsmedikament Regorafenib soll nach dem erfolgreichen Abschluss der Phase-III-Studie die Marktzulassung beantragt werden. In der entsprechenden Phase-III-Studie konnte nun die erforderliche Verlängerung der Überlebenszeit nachgewiesen und somit der Endpunkt der Untersuchung erreicht werden. Die Leverkusener wollen noch in der ersten Jahreshälfte 2012 die Zulassung beantragen. Der Hoffnungsträger birgt ein geschätztes Umsatzpotenzial von rund einer Milliarde Euro.
Grenkeleasing wächst im Ausland
Der IT-Finanzierungsspezialist Grenkeleasing hat im ersten Quartal 2012 den Auslandsanteil seines Neugeschäfts um gut vier Prozent auf 65,2 Prozent ausgebaut. Das Volumen wuchs insgesamt (die Summe der Anschaffungskosten neu erworbener Leasinggegenstände und Factoringvolumen) um rund ein Viertel auf 238,9 Millionen Euro. Auf Jahressicht sieht sich das Unternehmen auf einem guten Weg, das angepeilte Wachstum in Höhe von 15 Prozent im Neugeschäft zu erreichen.
Unterstützung für Q-Cells
Das Land Sachsen-Anhalt könnte den angeschlagenen Solarkonzern Q-Cells mit einer Finanzspritze vor dem drohenden Aus retten. "Wenn es bei Q-Cells die Chance zur Restrukturierung gibt, sollte man sie nutzen", erklärte der Finanzminister des Bundeslandes Jens Bullerjahn. Gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung signalisierte der Politiker grundsätzlich Gesprächsbereitschaft, was mögliche Hilfen angeht. Diese könnten aus Förderungen, steuerlichen Aspekten oder auch Bürgschaften bestehen.
Claassen verklagt Solar Millennium
Der ehemalige Chef der insolventen Solar Millennium, Utz Claassen, verklagt das Unternehmen auf Schadenersatz in Höhe von 265 Millionen US-Dollar. Obwohl Claassen nach nur 74 Tagen vom Amt des Vorstandsvorsitzenden beim Erlanger Solarprojektierer zurückgetreten ist, wird die horrende Summe derzeit in den USA geprüft. Der Manager wirft dem Konzern rufschädigende Äußerungen gegenüber Öffentlichkeit und Presse nach seinem Ausscheiden vor.
Spartenverkauf bei ThyssenKrupp
Bei ThyssenKrupp tut sich was: Der Stahlkonzern steht offensichtlich kurz vor dem Verkauf zweier Automobilzulieferer. Nach Medienberichten könnte das im DAX notierte Unternehmen durch den Verkauf rund eine halbe Milliarde Euro einnehmen. Offensichtlich handelt es sich dabei um das Federn- und Stabilisatorengeschäft Bilstein Suspensions GmbH sowie den Stahlverarbeiter für vorgefertigte Karosserieteile Tailored Blanks. Beide Unternehmen sollen in den kommenden Wochen verkauft werden.