Die Stabilisierung der US-Börsen setzt sich fort. Vor den am Mittwoch anstehenden Inflationsdaten aus den USA hält sich die Kaufbereitschaft der Anleger aber in Grenzen, denn die Daten dürften in die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche mit einfließen. Allerdings geht kaum jemand davon aus, dass schon auf der kommenden Notenbanksitzung die Zinsen steigen werden.
Rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss legt der Dow Jones Industrial um 0,33 Prozent auf 34.691,02 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 gewinnt 0,68 Prozent auf 4.487,61 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 geht es um 1,04 Prozent auf 15.439,15 Punkte hoch.
An der Nasdaq machten die Aktien von Tesla nach der zuletzt stockenden Kurserholung einen Sprung um 9,5 Prozent nach oben. Sie sind nun zurück auf dem höchsten Stand seit Juli. Morgan-Stanley-Experte Adam Jonas stufte das Papier des Elektroautobauers auf "Overweight" hoch. Er baut dabei auf die Perspektiven im Bereich Autonomes Fahren, das im Umfeld der Künstlichen Intelligenz so etwas wie die "Mutter aller Projekte" sei.
Tesla habe unter dem Namen "Dojo" eine fortschrittliche Supercomputing-Architektur entwickelt, die Grenzen verschiebe und dem Unternehmen einen entscheidenden Vorteil in einem Zehn-Billionen-Dollar-Markt verschaffen könnte. Auf Dojo basierende Lösungen könnten den Unternehmenswert von Tesla nach seinen Berechnungen um bis zu 500 Milliarden Dollar steigern, so Jonas. Das wäre ein Anstieg um fast zwei Drittel - zuletzt lag die Marktkapitalisierung bei knapp 780 Milliarden Dollar.
Qualcomm als zweitstärkster Wert im Nasdaq 100 gewannen 4,2 Prozent. Die Aktien des Chipherstellers im Bereich Mobilfunk profitierten von der Neuigkeit, dass Apple zunächst weiter auf Technik von Qualcomm setzt. Der Umstieg von Apple auf Funkmodems aus eigener Entwicklung in den iPhones kommt doch nicht so schnell wie erwartet. Die Apple-Aktien legten um 0,6 Prozent zu. Der iPhone-Hersteller will sein neues Smartphone-Modell am Dienstag vorstellen.
Moderna dagegen verloren als Schlusslicht 2,4 Prozent. Der Impfstoffhersteller wird dem deutschen Biotech-Unternehmen Immatics bis zu 1,8 Milliarden US-Dollar für eine weitreichende mehrjährige Zusammenarbeit zur Entwicklung von Krebstherapien zahlen.
Im S&P 100 ging es für die Anteile von RTX um 8,0 Prozent abwärts. Damit waren sie Schlusslicht unter den 100 Werten. Der Luft- und Raumfahrtkonzern senkte seine Umsatzprognose für das laufende Jahr aufgrund von Problemen mit GFT-Triebwerken der Sparte Pratt & Whitney. Für das dritte Quartal erwartet der Konzern nun angesichts der Probleme mit seinem wichtigsten Triebwerk für Flugzeuge des zivilen Luftverkehrs eine Belastung von rund drei Milliarden US-Dollar.