Die Rede von Fed-Chef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Repräsentantenhauses ab 16:00 Uhr wurde mit Spannung erwartet. Nach dem schwachen Auftakt in die Handelswoche zeigen sich Dow Jones, Nasdaq 100 und Co am Mittwoch aber mit klar grünen Vorzeichen, nachdem der Redetext des mächtigen Notenbankers bekannt wurde.
Rasche Zinssenkungen stehen demnach nicht an. Erst im Laufe des Jahres dürfte die Fed ihre Geldpolitik lockern. Zunächst einmal müsse der geldpolitische Ausschuss laut Powell mehr Vertrauen gewinnen, dass die Inflation nachhaltig in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels zurückgeht. Dazu würden die Daten und Aussichten weiter genau im Auge behalten. Seine Äußerungen wurden dabei wörtlich aus der Erklärung nach der jüngsten Fed-Sitzung am 31. Januar übernommen.
Powell bestätigt allerdings auch, dass die Fed wahrscheinlich keine weiteren Zinserhöhungen mehr benötigt. „Wenn sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen wie erwartet entwickelt, wird es wahrscheinlich angemessen sein, irgendwann in diesem Jahr mit der Zurücknahme der politischen Zurückhaltung zu beginnen“, so Powell.
Insgesamt brachte das Bekanntwerden der Rede keine neuen Erkenntnisse zur Geldpolitik. Es bleibt dabei, dass die Fortschritte beim Kampf gegen die Inflation nicht aufs Spiel gesetzt werden sollen – und dass nur entsprechende Daten für sinkende Zinsen sorgen werden. „Die wirtschaftlichen Aussichten sind ungewiss und weitere Fortschritte in Richtung unseres Inflationsziels von zwei Prozent sind nicht gesichert“, so Powell weiter.
Am Markt wird nach der Rede weiter mehrheitlich damit gerechnet, dass die Fed im Juni erstmals die Zinsen senken wird. Entsprechend starten die US-Börsen auch freundlich in den Handel. Der Dow Jones gewinnt aktuell 0,5 Prozent, der Nasdaq 100 sogar 0,9 Prozent. Vor allem bei den Tech-Aktien hatten Sorgen über eine Verschiebung der Zinssenkungen zu Wochenbeginn noch belastet. Nun zeigt der Weg bei Nvidia und Co wieder nach oben DER AKTIONÄR bleibt bullish für die Märkte.