Nach dem beachtlichen Erfolg mit dem Bitcoin-Spot-ETF in den USA will der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock nun auch den europäischen Markt für Krypto-Anlageprodukte aufrollen. Den Anfang macht der iShares Bitcoin ETP, der bereits am heutigen Dienstag sein Debüt an mehreren Handelsplätzen in Europa feiert.
Auf Xetra und an der Euronext Paris wird das neue Produkt ab sofort unter dem Tickersymbol IB1T und in an der Euronext Amsterdam unter dem Kürzel BTCN gehandelt. Als besonderer Anreiz für frühe Investoren reduziert BlackRock zu Beginn die Gebühren, wodurch die Kostenquote des Produkts bis zum Jahresende günstige 0,15 Prozent beträgt.
Nach diesem Zeitraum wird der Standardsatz von 0,25 Prozent gelten – vergleichbar mit den Konditionen des führenden europäischen Anbieters CoinShares und dessen 1,3 Milliarden Dollar schwerem physischen Bitcoin-Produkt, dem CoinShares Physical Bitcoin ETN.
Für BlackRock ist es der erste Vorstoß mit Krypto-bezogenen Finanzprodukten außerhalb des heimischen US-Markts. Manuela Sperandeo, die die iShares-Produkte in Europa und dem Nahen Osten verantwortet, sprach von einem „Wendepunkt in der Branche“ und einer „Kombination aus etablierter Nachfrage von Privatanlegern mit immer mehr Profi-Investoren, die jetzt einsteigen.“
Während Bitcoin-Spot-ETFs in den USA erst im Januar 2024 grünes Licht von den dortigen Aufsichtsbehörden bekommen haben, gibt es in Europa bereits seit Jahren Exchange Traded Products (ETPs) oder Exchange Traded Notes (ETNs) auf diverse Kryptowährungen. Mehr als 160 solcher Produkte sind in Europa verfügbar, ihr Marktvolumen ist mit 13,6 Milliarden Dollar jedoch vergleichsweise gering.
Zum Vergleich: In den USA kommt allein der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock auf ein verwaltetes Vermögen von mehr als 50 Milliarden Dollar. Laut ETF-Experte Eric Balchunas von Bloomberg dominieren US-Spot-Bitcoin-ETFs den globalen Markt mit etwa 91 Prozent der Gesamtanlagen, obwohl sie erst vor etwas mehr als einem Jahr eingeführt wurden.
Diesen Umstand will das US-Finanzschwergewicht offenbar für sich nutzen und steigt mit dem iShares Bitcoin ETP nun auch in den hiesigen Markt ein. Die Verwahrung der physischen Bitcoins, die dem Produkt zugrunde liegen, übernimmt der Kryptobörsenbetreiber Coinbase. Das ETP selbst wird von einer Zweckgesellschaft mit Sitz in der Schweiz ausgegeben und richtet sich sowohl an institutionelle als auch an informierte Privatanleger.
Anleger, die ein Bitcoin-Engagement aufbauen wollen, ohne sich dafür an einer Kryptobörse anmelden zu müssen, bekommen mit dem BlackRock-ETP ein weiteres Produkt, das vor allem zur Einführung mit einer attraktiven Gebührenstruktur punkten kann. So starke Kapitalzuflüsse wie beim mit Spannung erwarteten Start der Bitcoin-Spot-ETFs in den USA sind allerdings nicht zu erwarten. Entsprechend verhalten ist auch die Kursreaktion der digitalen Leitwährung, die sich nach der jüngsten Gegenbewegung nun im Bereich von 87.150 Dollar eingependelt hat.
Mittel- und langfristig ist das Engagement von BlackRock im Kryptobereich aber klar positiv zu werten – nicht zuletzt, weil es auf eine wachsende Nachfrage seitens der Anleger nach entsprechenden Produkten hindeutet. DER AKTIONÄR bleibt bullish.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.