Mit der wachsenden Bedeutung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen in der Finanzwelt tasten sich auch immer mehr große Institutionen vorsichtig an den Markt heran. Nachdem BlackRock mit seinem Bitcoin-ETF den Anfang gemacht hat, haben nun auch Goldman Sachs-Chef David Solomon und der bekannte Investor Ray Dalio ihre Haltung überdacht.
David Solomon sagte am Dienstag auf einer Reuters Next Konferenz, dass Goldman Sachs einen Einstieg in Bitcoin und Ethereum „erwägen“ würde, sollten sich die regulatorischen Bedingungen in den USA ändern. „Ich denke, diese Technologie ist ein Thema und sie bekommt im Moment viel Aufmerksamkeit, weil es das Gefühl gibt, dass sich der regulatorische Rahmen anders entwickeln wird, als es unter der letzten Regierung den Anschein hatte", sagte Solomon. Es bleibe aber unklar, wie genau sich die Regeln entwickeln werden, fügte er hinzu.
Reuters U.S. Finance Editor Lananh Nguyen fragte Solomon daraufhin, ob sein Institut als Market-Maker für Bitcoin oder Ethereum fungieren würde. „Wenn sich die regulatorische Struktur ändert, würden wir das evaluieren, aber im Moment ist es uns nicht erlaubt", antwortete Solomon.
Auch Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, dem größten Hedgefonds der Welt, hat seine Meinung über Bitcoin geändert. In einer Rede während der Abu Dhabi Finance Week sprach er sich angesichts der globalen Überschuldung für Bitcoin und Gold als Alternativen zu Staatsanleihen aus.
Dalios Haltung ist vor allem vor dem Hintergrund seiner früheren Aussagen bemerkenswert. Noch im Februar 2023 sagte der Milliardär gegenüber CNBC, dass er Bitcoin nicht möge. „Es wird kein effektives Geld sein", sagte er damals und fügte hinzu: „Es ist kein effektives Mittel, um Vermögen aufzubewahren. Es ist kein effektives Tauschmittel." Im Jahr 2020 sagte er sogar, dass digitale Währungen nicht so erfolgreich sein würden, wie die Menschen hofften, und verwies auf die Volatilität, die begrenzten Anwendungsmöglichkeiten und die fehlende staatliche Kontrolle. Dennoch gab er 2021 zu, Bitcoin zu besitzen.
Er ist nicht der erste, der seine Meinung über Bitcoin grundlegend geändert hat. Während BlackRock-CEO Larry Fink 2017 Bitcoin noch als „Geldwäsche-Index" bezeichnete, brachte sein Unternehmen 2024 den bisher größten Bitcoin-ETF auf den Markt und verwaltet heute rund 500.000 Bitcoin. Vor allem die Tokenisierung von realen Vermögenswerten (RWA) hat es ihm angetan.
Die Aussagen von David Solomon und Ray Dalio spiegeln die zunehmende Akzeptanz und Integration von Kryptowährungen in die traditionellen Finanzmärkte wider. Mögliche regulatorische Änderungen unter dem neuen alten US-Präsidenten Donald Trump könnten den Weg für weitere Investitionen und einen Innovationsschub in der Branche ebnen. Investierte Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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