Von seinem neuen Jahreshoch zu Wochenbeginn ist der Bitcoin zwar inzwischen wieder etwas zurückgekommen, der übergeordnete Aufwärtstrend ist aber intakt und die Hoffnung vieler Krypto-Fans auf eine neue Rekordrallye groß. Selbst die Analysten von Bloomberg Intelligence sehen den Coin diesbezüglich auf einem guten Weg.
„Etwas Unerwartetes müsste passieren, damit der Bitcoin aufhört das zu tun, was er in den letzten zehn Jahren die meiste Zeit gemacht hat: weiter steigen.“ Mit diesen Worten fasst Bloomberg-Analyst Mike McGlone bei Twitter eine aktuelle Studie zusammen. Nachfragesituation und Akzeptanz der Kryptowährung entwickelten sich weiterhin positiv, speziell mit Blick auf deren begrenztes Angebot.
Bloomberg Intelligence Commodity Primer - Something unexpected needs to happen for #Bitcoin's price to stop doing what it's been doing for most of the past decade: appreciating. Demand and adoption metrics remain favorable vs. the #crypto asset's unique attribute of fixed supply. pic.twitter.com/E0wxubOlHF
— Mike McGlone (@mikemcglone11) August 19, 2020
Bitcoin auf dem Weg zum „digitalen Gold“
In der Studie beschreibt McGlone auch, warum er den Bitcoin auf dem Weg hin zu einer digitalen Version von Gold sieht. Ein Schlüsselindikator dafür sei, dass die Digitalwährung eine positive Korrelation mit dem Edelmetall aufweist. Mit einem Wert von 0,78 habe diese im August den höchsten Stand seit über einem Jahr erreicht – Tendenz weiter steigend.
Mit dem US-Dollar korreliere der Bitcoin dagegen negativ. Nie dagewesene Hilfsmaßnahmen der globalen Notenbanken und Aussagen der Fed, wonach nicht einmal an Zinserhöhungen zu denken sei, sorgten seiner Einschätzung nach für eine anhaltend hohe Nachfrage nach „Quasi-Währungen“ wie Gold und Bitcoin.
Spannend sei in diesem Zusammenhang auch, dass der als schwankungsanfällig verschriene Bitcoin zuletzt spürbar zur Ruhe gekommen ist. Auf Sicht von 260 Tagen ist die Volatilität des Bitcoin derzeit rund 3,5-mal so hoch wie die des Goldes – der niedrigste Wert seit April 2017. Im Durchschnitt war der Bitcoin nach Bloomberg-Daten bisher rund 6,4-mal so volatil wie Gold, im Hoch sogar 12,2-mal.
Situation „ähnlich wie 2015“
Insgesamt schätzt der Bloomberg-Analyst die derzeitige Lage ähnlich ein wie Anfang 2015: Damals pendelte der Bitcoin lange Zeit im Bereich zwischen 200 und 400 Dollar seitwärts, befand sich damit aber bereits am Beginn der rasanten Rallye, die den Kurs bis Ende 2017 auf das bisherige Rekordhoch oberhalb von 20.000 Dollar katapultiert hat.
Auch DER AKTIONÄR sieht derzeit Parallelen zur damaligen Situation und traut dem Bitcoin mittel- und langfristig neue Höchststände zu. Trotz des aktuellen Rücksetzers vom 52-Wochen-Hoch zu Wochenbeginn hat er seit Jahresanfang rund 65 Prozent zugelegt. Vom Allzeithoch trennen in aktuell noch rund 70 Prozent. Spekulative Anleger stellen weiterhin einen Fuß in die Tür – mehr dazu auch in der neuen AKTIONÄR-Ausgabe (35/2020).
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Keßler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.