Bitcoin könnte sein bisheriges Rekordhoch von rund 109.000 Dollar schneller als erwartet durchbrechen - und das trotz der zuletzt volatilen makroökonomischen Bedingungen in den USA. Zu dieser Einschätzung kommt zumindest Jamie Coutts, leitender Kryptoanalyst bei Real Vision, in einem Interview mit Cointelegraph.
Diese optimistische Prognose bleibe bestehen, so Coutts, unabhängig davon, ob es mehr Klarheit über die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle oder die drohende Rezession gebe. Anfang Februar war der Bitcoin unter die Marke von 100.000 Dollar gefallen, was viele Marktteilnehmer auf die neuen Zölle und die Unsicherheit über die US-Zinsen zurückführten. Coutts sieht jedoch andere Faktoren als entscheidend für eine baldige Erholung.
Entspannung der Finanzlage als Treiber
Der Analyst stützt seine positive Einschätzung auf die Lockerung der finanziellen Bedingungen, den schwächeren Dollar und die expansive Geldpolitik der chinesischen Zentralbank seit Anfang 2025. „Die finanziellen Bedingungen haben sich in diesem Monat drastisch entspannt“, erklärt er. „Das zeigt sich etwa am drittgrößten dreitägigen Rückgang des US-Dollars seit 2015 sowie an deutlichen Rückgängen bei den Zinsen und der Volatilität von Staatsanleihen.“
Liquidität bleibe der Schlüsselfaktor für Investitionen in allen Anlageklassen, betont Coutts. In einem X-Post vom 7. März wies er darauf hin, dass die jüngsten Bewegungen des US-Dollar-Index (DXY) es aus historischer Perspektive schwierig machten, „nicht bullish“ für Bitcoin zu sein.
When looking at this recent move in the DXY through a historical lens, its challenging to be anything but bullish. I ran a signal screen for 3-day negative moves of more than -2% & -2.5% and found they have all occurred at Bitcoin bear market troughs (inflection points) or… pic.twitter.com/Lc6izl5U2A
— Jamie Coutts CMT (@Jamie1Coutts) March 6, 2025
Basierend auf der historischen Entwicklung des DXY skizziert Coutts ein 90-Tage-Szenario für Bitcoin: Im schlimmsten Fall könnte der Preis am 1. Juni bei 102.000 Dollar liegen, im besten Fall bei 123.000 Dollar.
Die Kombination aus globaler Liquiditätsspritze und schwächelndem US-Dollar könnte dem Krypto-Marktführer tatsächlich Rückenwind geben. Ob es allerdings für ein neues Rekordhoch reicht, bleibt abzuwarten. Anleger bleiben weiter an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.