ETFs, die tatsächlich mit Bitcoin hinterlegt sind und Investoren direkt an der Entwicklung der Digitalwährung teilhaben lassen, beschäftigen die Kryptoszene und die Aufsichtsbehörden seit Jahren. Am Freitagabend hat die SEC erneut einen Zulassungsantrag für ein solches Produkt abgelehnt. Das war zwar keine große Überraschung, sorgt aber trotzdem für Frust.
Jan van Eck, CEO des Index-Anbieters VanEck, äußerte sich bei Twitter enttäuscht, dass die SEC dem physischen Bitcoin-EFT seiner Firma die Zulassung verwehrt hat. „Wir glauben, dass Investoren die Möglichkeit haben sollten, über einen regulierten Fonds ein Bitcoin-Engagement aufzubauen und dass eine ETF-Struktur ohne Futures dabei der bessere Ansatz ist“, so van Eck.
We are disappointed in today’s update from the SEC declining approval of our physical bitcoin ETF. We believe that investors should be able to gain #BTC exposure through a regulated fund and that a non-futures ETF structure is the superior approach. @tyler @gaborgurbacs
— Jan van Eck (@JanvanEck3) November 12, 2021
Härter ins Gericht mit der SEC geht Matias Dorta vom Vermögensverwalter Roundhill Investments, der auf die Nachteile der jahrelangen Blockadehaltung der Behörde für die Anleger hinweist: „Die SEC hat 2013 erstmals einen Bitcoin-ETF abgelehnt. Sie haben Investoren erfolgreich vor +12.700 Prozent Gewinn bewahrt“, schrieb der auf Twitter.
The SEC first rejected a $BTC ETF in 2013.
— Matias Dorta 🟢 (@mattdorta) November 12, 2021
They successfully protected investors from +12,700% gains.
Das Veto der US-Börsenaufseher gegen den Spot Bitcoin ETF von VanEck war für Analysten keine große Überraschung. ETF-Experte Eric Balchunas von Bloomberg bezifferte die Erfolgsaussichten im Vorfeld auf 200 zu 1. Entsprechend gelassen war auch die Reaktion am Kryptomarkt.
Nach einem kurzen Dip unter die 63.000-Dollar-Marke hat sich der Bitcoin schnell gefangen und einen Großteil des Wochenendes in einer Seitwärtsrange zwischen 63.300 und 65.000 Dollar verbracht. Zu Wochenbeginn geht es um gute eineinhalb Prozent in Richtung der 66.000er-Marke nach oben.
Warum warten?
Speziell für institutionelle Investoren, die Bitcoin beispielsweise aus regulatorischen Gründen nicht direkt über eine Kryptobörse kaufen können oder wollen, wäre ein Spot-ETF ein Segen und würde die Nachfrage kräftig ankurbeln. Privatanleger brauchen jedoch nicht unbedingt auf die Zulassung zu warten.
Auch hierzulande gibt es bereits Finanzprodukte, mit denen Anlegern an der Kursentwicklung der Digitalwährung teilhaben können – etwa das Bitcoin-Partizipationszertifikat von Vontobel mit der WKN VX1BTC, auf das auch DER AKTIONÄR setzt. In der Regel noch günstiger und ebenfalls kein Hexenwerk ist der Direktkauf an einem Kryptohandelsplatz wie Bitcoin.de, Bison, Bitstamp oder Coinbase.
Die Jahresendrally beim Bitcoin kann jederzeit wieder Fahrt aufnehmen und den Kurs auf neue Höchststände befördern. Wer bereits investiert ist, lässt die Gewinne laufen. Langfristig orientierte Neueinsteiger, die mit der Bitcoin-typischen Volatilität umgehen können, stellen an schwächeren Tagen einen Fuß in die Tür.
Hinweis auf Interessenskollision:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.